Swing auf der Bundeskunsthalle Das wird das erste Konzert im GA-Sommergarten

Bonn · Der Klarinettist und Saxofonist Engelbert Wrobel kommt am Sonntag, 9. Juni, mit einem internationalen Quartett auf das Dach der Bundeskunsthalle. Der GA-Sommergarten startet mit diesem Konzert in die neue Saison.

Der GA-Sommergarten auf dem Dach der Bundeskunsthalle geht in die nächste Saison.

Der GA-Sommergarten auf dem Dach der Bundeskunsthalle geht in die nächste Saison.

Foto: Thomas Kölsch

Der GA-Sommergarten ist wieder geöffnet: Zum Auftakt auf dem Dach der Bundeskunsthalle bringt Engelbert Wrobel sein erfahrenes Quartett mit Musikern aus Deutschland, Australien und den USA mit. Zusammen präsentieren sie ab 11.30 Uhr Swing in Reinform. Der Eintritt ist wie immer frei.

Wenn Wrobel von dieser Musik erzählt, schwingt immer Begeisterung mit. „Das ist die pure Lebensfreude“, sagt der 60-Jährige. „Swing war die Popmusik seiner Zeit, also der 1920er und 30er Jahre. Die Leichtigkeit in der Melodieführung hat mich schon immer gefesselt, deshalb bin ich dabeigeblieben.“ Und hat sich als Klarinettist und Saxofonist durchaus auch international einen Namen gemacht.

Angefangen hat natürlich alles mit Benny Goodman. „Ich war etwa 15, als ich seine Musik zum ersten Mal hörte“, erzählt Wrobel, der seine Kindheit in der Eifel verbrachte. „Ich hatte zu der Zeit schon Klarinettenunterricht bei meinem Vater und spielte im örtlichen Blasorchester, aber der Swing hat mir die Augen geöffnet. So wollte ich auch spielen können.“ Kurze Zeit später, Wrobel war 16, gewann er mit seiner ersten Formation bei „Jugend jazzt“. Der Beginn einer bemerkenswerten Karriere.

Wrobel: Erster Jazz-Kontakt mit 15

Eine Zeit lang tourte er mit Rod Masons Hot Five, bevor er seine eigene Swing Society gründete, die zeitweilig mit Hazy Osterwald kooperierte. „Beide haben mir in unterschiedlichen Stadien meiner musikalischen Entwicklung sehr geholfen“, sagt Wrobel. „Rod Masons Quintett war die erste Profikapelle, bei der ich mitspielte, wo wir also ein richtiges Programm entwickelten und dieses jederzeit abrufen mussten. Mason hat mich sehr gefördert, ebenso wie später Hazy, der einer der nettesten Menschen war, die ich jemals kennengelernt habe. Er hat alles Positive aus mir herausgekitzelt und mir gezeigt, wie unglaublich belebend Swing sein kann. Egal, wie es ihm mitunter ging, wenn Hazy auf die Bühne trat, war er voll da. Dieses Feuer hat er an mich weitergegeben.“

Sein jetziges Quartett besteht aus Musikern vom selben Schlag. Trompeter Duke Heitger spielt normalerweise regelmäßig in New Orleans und genießt im traditionellen Jazz einen exzellenten Ruf, ebenso wie Pianist Thilo Wagner. Ergänzt werden die drei Herren durch Sängerin und Bassistin Nikki Parrott, die von niemand geringerem als Les Paul gefördert wurde. „Ich habe sie auf einer Tour kennengelernt und war total begeistert“, sagt Wrobel, der sich neuerdings auch selbst ans Mikro traut. „Ich habe sogar mal ein Duett mit Nikki gesungen, auch wenn mich das sehr viel Mut gekostet hat“, sagt er lachend. „Ich treffe vielleicht die Töne, aber sie zaubert.“ Möglicherweise wird er sich auch beim GA-Sommergarten zu einem Ständchen hinreißen lassen.

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