GA-Torfieber 2,93 Tore schießen die Nachwuchskicker pro Spiel

Bonn · Beim GA-Torfieber haben nicht immer die Favoriten die Nase vorn. Hohes Niveau und gute Stimmung – trotz ab und an schlechten Wetters. Am Wochenende geht's im Pennenfeld weiter.

Sie kämpfte unermüdlich, warf sich in jeden Pass des Gegners und feuerte ihre Mitspieler an, noch einmal alles zu geben. Am Ende sollte es für Kapitänin Laura Miebach und ihre Jungs vom SV Niederbachem aber doch nicht mit einen Punktgewinn gegen den Bonner SC klappen. Der hätte in der Gruppe G gereicht, um im direkten Duell um Tabellenplatz zwei gegen den haushohen Favoriten in die Zwischenrunde einzuziehen.

Mit 0:4 musste sich die Niederbachemer E-Jugend dann doch deutlich geschlagen geben, die Köpfe hingen tief, auch bei Laura. „Sie will eben immer gewinnen. Schon jetzt ist sie unglaublich ehrgeizig und trainiert fünf Mal die Woche“, sagte Trainer Marco Krauskopf nach dem Spiel. Denn neben der E-Jugend von Niederbachem steht Laura auch noch für die Mädchenmannschaft des SC 13 Bad Neuenahr auf dem Platz und zeigt schon jetzt, welch großes Talent in ihr steckt.

Talent zeigten aber auch viele andere Spieler zum Auftakt des dreitägigen GA-Torfiebers im Sportpark Pennenfeld, sodass am Donnerstag 37 E-Jugendmannschaften in spannenden Duellen um die 16 Plätze für die Zwischenrunde am Sonntag spielten. Bei der elften Auflage des GA-Jugendturniers erzielten am ersten Tag rund 450 Spieler der Jahrgänge 2008/2009 in 68 Vorrundenspielen 199 Tore.

Dabei kam es natürlich auch zu der einen oder anderen Überraschung: So konnte sich ISC AlHilal Bonn als Gruppenzweiter zum ersten Mal für die Zwischenrunde qualifizieren und auch der Godesberger FV, der ausschließlich mit Spielern des jüngeren Jahrgangs 2009 antrat, kam als Zweiter weiter. Zur Freude von Trainer Stephan Eberling, der schon „die Teilnahme an sich als Highlight“ bezeichnete und mit dem Ausgang „absolut nicht gerechnet hatte“.

Nicht zu rechnen war wohl vor dem Turnier auch mit dem Abschneiden des 1. FC Niederkassel gewesen. Denn der Vorjahressieger musste sich aufgrund des um einen Treffer schlechteren Torverhältnisses gegenüber Blau-Weiß Oedekoven frühzeitig aus dem Turnier verabschieden.

Die meisten der gut 80 Trainer und Betreuer jedoch konnten mit den Leistungen ihrer Mannschaften sehr zufrieden sein und auch Hunderte von mitfiebernden Eltern, Geschwistern und Großeltern erfreuten sich an spannenden Spielen. „Das fußballerische Niveau ist auch dieses Jahr wieder sehr hoch“, sagte Veranstaltungsleiter Klaus Gering zufrieden. „Vereine wie der Bonner SC oder Hennef 05 sind natürlich die Favoriten, aber auch die vermeintlich kleineren Vereine spielen groß auf und hoffen, die Großen etwas ärgern zu können.“

Selbst der mitunter starke Regen tat der Stimmung keinen Abbruch. Weitaus ärgerlicher waren da schon die kurzfristigen Absagen von gleich vier Vereinen. Einer von ihnen sogar schon zum zweiten Mal. Da es Wartelisten gibt und der Club so anderen, die gern noch teilgenommen hätten, den Platz wegnahm, entschied die Turnierleitung, den Verein für das nächste Jahr zu sperren. „Die kurzfristigen Absagen waren schon sehr enttäuschend, das hat auch in der Planung für Probleme gesorgt“, sagte Gering. „Da müssen wir uns beim Siegburger TV bedanken, den wir erst am Turniertag kontaktiert haben – und der sofort als Ersatzteam eingesprungen ist.“

Drei weitere Teams konnten so kurzfristig allerdings nicht mehr gefunden werden, weshalb in drei Gruppen statt fünf nur vier Mannschaften antraten – kleiner Wermutstropfen eines ansonsten gelungen Turnierauftaktes. Dieser wurde komplettiert durch das harmonische Miteinander der Nachwuchskicker auf und neben dem Platz: „Die Spieler machen uns die Arbeit sehr leicht, da wird wenig gemeckert, sondern der Fairplay-Gedanke gezeigt“, sagte Paul Hamacher, einer von insgesamt acht Schiedsrichtern, die, trotz fehlendem Videoassistenten, alles im Griff hatten.

Zum ersten Mal in der Geschichte des GA-Torfiebers können dieses Jahr die Ergebnisse über die Internetseite „MeinTurnierplan.de“ und über das Einscannen eines QR-Codes auch Online und direkt nach dem Ende der jeweiligen Partie eingesehen werden. „Für die Finalrunden ist dann geplant, dass wir das Ergebnis nach jedem Tor aktualisieren, sodass man sogar von zu Hause aus, die Spiele als Live-Ticker mitverfolgen kann“, sagt Gering.

Zuerst stehen allerdings am Samstag ab 11 Uhr die Vorrundenspiele der F-Junioren auf der Agenda. Auch die Jahrgänge 2010/2011 rennen, schießen und köpfen dann im Sportpark Pennenfeld um die 16 Plätze in der Zwischenrunde und werden wahrscheinlich auch wieder für kleinere und größere Überraschungen sorgen.

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