GA-Torfieber 600 Kinder ringen bei der F-Jugend um Tore und Punkte

Bonn · Nach der Vorrunde der E-Junioren am Donnerstag haben 600 Kids aus 48 Teams am heutigen Samstag bei den F-Junioren um den Einzug in die Zwischenrunde gespielt. Die Ergebnisse stehen fest.

"Wo geht es hier nach oben? Ich würde gerne sehen, wie das hier alles so gemacht wird.“ Fußball alleine reicht Aaron nicht. Der Neun-Jährige aus Rüngsdorf ist vielmehr an der Logistik hinter dem Turnier interessiert und fragt deshalb einfach mal bei der Turnierleitung nach, ob er einen Blick hinter die Kulissen des GA Torfiebers erhaschen darf.

Wie kommen die Ergebnisse der Spiele so schnell auf die Monitore? Wer macht die Musik? Wie funktioniert die Technik? Aaron will alles ganz genau wissen und lauscht den Erklärungen von Klaus Gering, Veranstaltungsleiter des General Anzeigers, ganz genau. Und, wo er schon mal da ist, denkt sich der Drittklässler, da kann er ja auch gleich mal mithelfen.

Also geht er dem Organisationsteam zur Hand, beklebt die Medaillen für alle Spieler, versieht sie mit einem Halsband und schreibt auch noch schnell auf dem Computer eine Teamliste für den nächsten Tag zusammen. Bis sein Blick auf die Uhr fällt. „Oh, ich muss jetzt los, wir haben ein Spiel. Aber danach komme ich wieder zurück.“ Spricht‘s, und verschwindet auf dem Platz, um mit dem SSV Plittersdorf gegen den SV Kriegsdorf aufzulaufen.

Fotos vom zweiten Tag GA-Torfieber

Aaron ist einer von rund 600 Kids, die am Samstag im Sportpark Pennenfeld um Tore und Punkte ringen. 47 Mannschaften aus dem gesamten Bonner Raum und dem Rhein-Sieg-Kreis sind wieder am Start beim Torfieber des Bonner General Anzeigers zusammen mit dem Fußballkreis Bonn.

Waren am Donnerstag die E-Jugendlichen aktiv, so sind diesmal die F-Jugendteams am Start, um in acht Gruppen die Teilnehmer an der Zwischenrunde zu ermitteln, die am Sonntag mitsamt der Finals ausgespielt wird. Auf den Plätzen geht es entsprechend rund. Die acht- bis neun-jährigen Jungs und Mädchen kämpfen, rackern und liefern viele spannende Spiele ab.

Einer der vielen Zuschauer im Pennenfeld ist Christian Eich. Doch Eich schaut nicht nur zu, sondern ganz genau hin. „Das war stark. Lange gewartet, groß gemacht, dann hat er ihn“, zeigt sich der 40-Jährige beeindruckt von Bader. Zum wiederholten Male hat der Neun-Jährige eine Torchance des SV Bergheim zunichte gemacht.

Die F-Junioren beim GA-Torfieber

Verhindern kann der junge Torwart die Niederlage seines MSV Bonn gegen den überlegenen SV zwar nicht, aber immerhin hält er sie mit ein paar starken Paraden im Rahmen. Und heimst sich dafür ein Lob von Eich ein. Der ist Experte in Sachen Torwartspiel. Der Geschäftsführer der Torwartschule Rhein-Sieg begutachtet mit seinen Kollegen beim Torfieber alle Torhüter und zeichnet schließlich die beiden besten Keeper der F- und E-Jugend aus.

Eich hat ganz klare Kriterien, nach denen er die jungen Torwarte beurteilt. „Technik, Abwürfe, Abschläge, wie bewegt er sich, spielt er mit, spricht er mit seinen Mitspielern, dirigiert er sie. Aber auch, wie geht er mit Frustration nach einem Gegentor um“, erklärt Eich. Seit zehn Jahren trainiert Eich gemeinsam mit Uwe Técsi und Carsten Seidel in Menden Nachwuchskeeper, vor fünf Jahren gründeten sie die Torwartschule.

Seitdem kommen wöchentlich rund 30 junge Torhüter zwischen acht und 16 Jahren zum Training. Dabei hat Eich eine klare Verbesserung der jungen Torsteher in den vergangenen Jahren ausgemacht. „Die Qualität hat sich enorm gesteigert“, sagt er. Zurückzuführen sei dies auch auf den „Manuel-Neuer-Faktor“. Dank der sensationellen Leistungen der Nummer eins der deutschen Nationalmannschaft hätten „deutlich mehr Jungs Bock, ins Tor zu gehen und ihm nachzueifern.“

Zum Abschluss des Tages wird es dann noch einmal richtig laut im Pennenfeld. Und das immer und immer wieder. Vor der Torfieber-Stellwand finden sich nach und nach alle Teams ein, um ihre Medaillen abzuholen — und ein Mannschaftsfoto nebst frenetischem Jubel zu schießen. Dass sie das voll drauf haben, zeigen die Kids noch einmal beeindruckend. In dem Punkt sind sie alle schon ganz Große.

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