Innovative Bauformen und strategische Planung Bauen und Wohnen in der Zukunft

Immobilienexperten erläutern, wie innovative Techniken und Ideen dazu beitragen, mehr und besseren Wohnraum zu schaffen.

Das Haus der Zukunft entsteht mit Hilfe von Computern und Robotern. FOTO:  LUCADP/GETTY IMAGES

Das Haus der Zukunft entsteht mit Hilfe von Computern und Robotern. FOTO: LUCADP/GETTY IMAGES

Foto: Getty Images/iStockphoto/lucadp

Bezahlbarer Wohnraum ist knapp. Deshalb diskutierten die Experten beim 1. GA-Immobilienforum besonders leidenschaftlich über das Thema "Bauen und Wohnen der Zukunft" - also darüber, wie innovative Bauformen und strategische Planung dazu beitragen, mehr und besseren Wohnraum zu schaffen. Aus bautechnischer Sicht gibt es für Ewald Hohr (Ewald Hohr Projektentwicklungen) eine ganze Reihe von Kriterien, die den Hochbau der Zukunft auszeichnen, zum Beispiel ausgeklügelte Dämmungs- und Belüftungssysteme: "Wenn wir heute bauen, dann bauen wir ja für die nächsten 50 bis 60 Jahre. Und das muss dann so gut sein, dass es auch dann noch die geltenden Vorschriften und Qualitätsstandards erfüllt."

Projektentwickler Martin Venjakob (Bonava Deutschland) berichtet von Ideen zur Reduzierung von Bauzeiten: "Weil es schwer ist, geeignete Handwerker zu finden, machen wir bereits Testversuche mit Robotern. Außerdem denken wir über Fertigbauteile nach, um Prozesse weiter zu beschleunigen." Der volldigitale Planungsprozess gehöre ebenfalls zu den Instrumenten, um Kosten zu senken, die an anderer Stelle entstehen - zum Beispiel durch kleinliche Bauvorschriften: "Das sind Dinge, die das Bauen sehr aufwändig und teuer machen."

Claudia Steinfort (S Corpus Immobilien) prognostiziert, dass die modulare Bauweise zum Beispiel bei Reihenhäusern künftig auch weiterhin den deutschen Markt bereichern wird: "Das setzt allerdings voraus, dass der Kunde keine Sonderwünsche anmeldet. Dann gleicht zwar ein Haus dem anderen, aber im Gegenzug sind sie dann auch einigermaßen bezahlbar."

 Moderator José Macias (2.v.r.) befragt die Immobilienexperten zu neuen Technologien.  FOTO: ALOIS MÜLLER

Moderator José Macias (2.v.r.) befragt die Immobilienexperten zu neuen Technologien. FOTO: ALOIS MÜLLER

Foto: Alois Müller

Ein Thema der Zukunft ist auch die so genannte Grundrissflexibilität, betont Nina Reiter (Bernd Reiter Gruppe): "Wir stellen Flexibilität ganz bewusst in den Fokus und achten auch darauf, dass Wohnungen sehr kompakt gestaltet werden." Flexible Grundrisse erlauben es dem Eigentümer, die Wohnung seinen Bedürfnissen anzupassen, also zum Beispiel zwei Räume selbst zu nutzen und zwei zu vermieten, weiß Reiter. "Bei der Projektplanung berücksichtigen wir übrigens auch das Mehr-Generationen-Wohnen."

Roland Kampmeyer (Kampmeyer Immobilien) glaubt, dass die Planer sich verstärkt Gedanken machen, wie Wohnen und Arbeiten künftig besser miteinander kombiniert werden. Er meint: "Die Zukunft des Wohnens wird vor allem individualisierter, bunter und somit einfach ganz anders, als wir uns das heute vorstellen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort