Integration an Schulen Patenschaften helfen

Wie Flüchtlinge am Städtischen Gymnasium in Rheinbach integriert werden. Ihr zur Seite werden Klassenkameraden gesellt, die ihnen helfen Kontakt zu anderen zu bekommen und Hilfe im Schulalltag.

Geflüchtete Kinder werden meist in einer internationalen Klasse unterrichtet

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Auch an unserer Schule gibt es Kinder und Jugendliche, die vor Krieg, Zerstörung und Gewalt nach Deutschland geflohen sind. Sie besuchen anfangs die internationalen Klassen, sind von Beginn an aber auch in ihren späteren Klassen integriert.

Damit dies gut funktioniert, wurden den neuen Schülern in ihren zukünftigen Regelklassen Paten zugewiesen. Als Pate hilft man bei vielen Dingen und man sollte versuchen, die Patenschüler zu integrieren und ihnen helfen, gutes Deutsch zu lernen.

Auch wir haben eine Patenschaft übernommen und viele tolle Erfahrungen gesammelt. Wegen der geringen Deutschkenntnisse haben wir uns anfangs viel über Gesten verständigt und nur einfachste Sätze oder einzelne Wörter verwendet. Wenn unsere Patenschüler am Regelunterricht teilnehmen, dann sitzen sie neben uns und wir versuchen, ihnen nebenbei die Unterrichtsinhalte zu erläutern.

In den Pausen achten wir darauf, dass unsere Schützlinge nicht allein auf dem Pausenhof stehen. Wir versuchen sie in verschiedene Gruppen zu integrieren und ermutigen sie dazu, selber neue Bekanntschaften zu schließen.

Wegen der sprachlichen Defizite waren sie anfangs noch sehr schüchtern. Unsere beiden Flüchtlinge kommen aus Thailand und aus Afghanistan. Sie sind aus unterschiedlichen Grün-den nach Deutschland gekommen.

So gilt einer als sogenannter Wirtschaftsflüchtling, weil er vor Armut und mangelnden Zukunftsperspektiven geflohen ist. Der andere floh vor dem Krieg und der Verfolgung aus Afghanistan. Auch die schulische Vorbildung ist unterschiedlich.

Der thailändische Junge wurde zu Hause nur von seinem Großvater unterrichtet. Nun ist er total begeistert von der Schule. Und er ist sehr fleißig. Manchmal können wir auch bei ganz alltäglichen Dingen helfen, so hatte einer Probleme, seine SIM-Karte zu aktivieren. Er hatte diese gekauft, wusste aber nicht, dass er sie im Internet noch aktivieren musste.

Auch für uns ist es immer wieder spannend, etwas über die Herkunftsländer der Flüchtlinge zu lernen. Einmal haben wir die Pause damit verbracht, uns die thailändischen Schriftzeichen zeigen zu lassen. Das hat ihnen besonders Spaß gemacht, weil sie so auch mal in die Lehrerrolle schlüpfen konnten. So kamen wir auf die Idee, Thailand als individuelles Forschungsprojekt zu wählen. Das heißt, wir beschäftigen uns ein halbes Jahr mit diesem Thema und bieten dann eine Präsentation.

Wir hoffen, dass unsere Schützlinge, die längst unsere Freunde sind, hier bleiben und in Deutschland ein neues Leben führen können.