Die Temperatur auf der Erde steigt

Interview mit Ranga Yogeshwar über den Klimawandel und was dagegen getan werden müsste

 Der Hennefer Physiker und Moderator Ranga Yogeshwar widmete sich mit seiner Fernsehsendung "Quarks & Co" dem Thema Klimawandel und der Klimakonferenz.

Der Hennefer Physiker und Moderator Ranga Yogeshwar widmete sich mit seiner Fernsehsendung "Quarks & Co" dem Thema Klimawandel und der Klimakonferenz.

Foto: picture-alliance

Bonn. Der Fernsehjournalist und Physiker Ranga Yogeshwar stellte sich zum Thema Klimawandel den Fragen der Schüler.

Klasse: Was versteht man unter dem Begriff Klimawandel?

Ranga Yogeshwar: Die Erwärmung der irdischen Atmosphäre durch von Menschen verursachte Klimagase wie CO². Es gibt den schädlichen, von Menschen gemachten, Klimawandel und den natürlichen, welcher die Veränderung des Planeten im Laufe von Jahrmillionen beschreibt. Es gab Warm- und Kaltphasen, in denen sich das Klima auf natürliche Weise veränderte.

Klasse: Wie kann sich der schädliche Klimawandel auswirken?

Yogeshwar: Im Laufe eines Jahres wird sich nicht viel verändern, denn es handelt sich um Entwicklungen, die von relativ langer Dauer sind. Die mittlere globale Temperatur wird zunehmen. Wenn die Luft wärmer wird, wird mehr Feuchtigkeit in der Atmosphäre sein und dadurch mehr Energie.

Klasse: Welche Folgen hat das?

Yogeshwar: Diese Energiezunahme führt zu einer Verstärkung von Stürmen, große Eisschichten in der Arktis und in der Antarktis werden schmelzen. Das führt langfristig zu einer Erhöhung der Meeresspiegel. Außerdem werden die alpinen Gletscher abschmelzen. Des weiterem wird es in bestimmten Regionen zu extremen Dürreperioden kommen.

Klasse: Was kann man dagegen tun?

Yogeshwar: Die Emissionen müssen reduziert werden. Ein durchschnittlicher Amerikaner belastet die Luft pro Jahr mit etwa 18 Tonnen Kohlendioxid (CO²). Wir Deutschen mit etwa zwölf Tonnen. Kohlendioxid entsteht im Wesentlichen durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Erdöl oder Kohle. Der Kohlenstoff in der Kohle verbindet sich mit dem Sauerstoff der Luft und weicht in die Atmosphäre als CO².

Klasse: Was heißt das konkret?

Yogeshwar: Man muss versuchen, den Einsatz von Kohlekraftwerken zu reduzieren, weil Kraftwerke für die Stromerzeugung einer der ganz großen CO²-Produzenten ist. Durch sparsamere Autos kann sehr viel erreicht werden, weil der Verkehr ebenfalls eine besondere Bedeutung hat. Außerdem kann man den CO²-Ausstoß dadurch senken, dass man die Häuser isoliert. Dadurch muss man weniger heizen.

Klasse: Tun Sie persönlich etwas, um den Klimawandel zu stoppen?

Yogeshwar: Ja. Ich habe dieses Jahr mein Haus erweitert und isoliert. Obwohl das Haus größer geworden ist, verbraucht es deutlich weniger Energie als vorher. Ich habe eine Solaranlage auf dem Dach, mit der ich fossile Energie spare und die Sonnenenergie nutze. Außerdem habe ich einen Ofen, der das Warmwasser heizt. Dadurch nutze ich die Wärme, statt sie durch den Kamin zu pusten.

Klasse: Wie finden Sie das Engagement der Politiker zum Klimawandel?

Yogeshwar: Unzureichend! Wenn wir uns die Klimakonferenz in Kopenhagen angucken, kann man feststellen, dass die Weltgemeinschaft so gut wie gar nicht reagiert hat. Auf der einen Seite sagen die Wissenschaftler, dass wir aktiv werden müssen. Denn, wenn wir über zwei Grad Erwärmung hinausschießen, werde das katastrophale Folgen haben. Also wäre es klug, wir reagierten jetzt. Trotzdem ist sich die Weltgemeinschaft uneinig. In den vergangenen Klimaschutzkonferenzen haben zum Beispiel die USA kein Abkommen unterzeichnet. Da denke ich: Wer vertritt uns eigentlich? Die Politiker machen große Konferenzen, und es kommt nichts dabei heraus. Das ist sehr enttäuschend.

Klasse: Glauben Sie, unsere Welt geht am Klimawandel zugrunde ?

Yogeshwar: Nein, das glaube ich nicht. Unser Planet wird dabei nicht zerstört werden. Natürlich sterben auch die Menschen nicht aus. Aber es ist so, dass es unglaublich viel Geld kosten wird. Der Klimawandel wird nicht dazu führen, dass wir unseren Planeten verlieren, aber dass wir eingeschränkt sind. Irgendwann werden wir uns mit sehr vielen Naturkatastrophen auseinander setzen müssen. Noch können wir rechtzeitig reagieren.

Liebfrauenschule, Klasse 8a

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