Endlich weit verreisen, ohne Leibwächter

BAD GODESBERG · Interview mit Gertrud Steinbrück über die gemeinsamen Zukunftspläne mit ihrem Mann Peer. Julian Kurpiers von der Bad Godesberger Otto-Kühne-Schule, Klasse 8a, sprach mit ihr.

 Frisch pensioniert: Gertrud Steinbrück stellte sich den Fragen des Schülers Julian Kurpiers. Repro: GA

Frisch pensioniert: Gertrud Steinbrück stellte sich den Fragen des Schülers Julian Kurpiers. Repro: GA

Gertrud Steinbrück, Ehefrau des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, unterrichtete am Amos-Comenius-Gymnasium Biologie und Politik. Seit Sommer ist sie pensioniert.

Wie geht es Ihnen jetzt nach den Wahlen?
Gertrud Steinbrück: (schmunzelnd) Das ist ja direkt ein Riesenthema. Mir geht es eigentlich sehr gut, ich habe jetzt mehr Zeit für mich und bin auch viel freier.

Wie haben Sie auf die Kanzlerkandidatur reagiert?
Steinbrück: Ich war nicht so glücklich darüber. Ich war im Unterricht, als ich von der Sekretärin aufgefordert wurde, meinen Mann anzurufen. Ich dachte, dass etwas passiert sei. Als ich noch in der Klasse meinen Mann anrief, sagten meine Schüler, dass das Telefonieren im Unterricht nicht erlaubt sei. Ich ging raus, und mein Mann erzählte mir sein Vorhaben. Am nächsten Tag fuhr ich auf eine Klassenfahrt und hatte viel Zeit alles zu verdauen.

Würden Sie befürworten, dass Ihr Mann noch einmal als Kanzlerkandidat antritt?
Steinbrück: Nein. Während eines Wahlkampfes lernt man sehr viel über die eigene Persönlichkeit kennen. Eine Wahl ist auch sehr anstrengend. Zum Beispiel urteilen plötzlich viele Leute über einen, die man gar nicht kennt.

Ihr Mann hat gesagt, dass er unter Angela Merkel nicht der Regierung angehören möchte, aber der SPD zur Verfügung steht. Wird Ihr Alltag eher politisch oder privat bestimmt sein?
Steinbrück: Unser Alltag war immer ein bisschen politisch, da mein Mann seinen Beruf wie jeder andere Berufstätige auch nach Hause trägt. Außerdem war er schon vier Jahre mit Merkel in einer Regierung und das reicht ihm.

Wann waren Sie das letzte Mal mit Ihrem Mann so richtig im Urlaub?
Steinbrück: Das war 2012 in Südafrika. Wir machen alle zwei Jahre mit der ganzen Familie eine Reise.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit, wenn Ihr Mann in Berlin ist?
Steinbrück: Ich habe einige ehrenamtliche Posten, die ich pflege.

Wie entspannt Ihr Mann, wenn er mal alleine ist?
Steinbrück: Er liest sehr gerne. Im vergangenen Jahr hat er sich so viele Bücher gekauft, dass sie für die nächsten zehn Jahre reichen werden. Außerdem spielt er sehr gerne Schach und guckt manchmal die Sportschau.

Was liest Ihr Mann denn?
Steinbrück: Er liest viele Krimis und Sachbücher. Was er nie in die Hand nehmen würde, sind Liebesromane.

Haben Sie gemeinsame Hobbys?
Steinbrück: Wir spielen gerne Tennis oder Doppelkopf mit unseren Freunden und gehen auch gerne ins Kino.

Welchen gemeinsamen Wunsch haben Sie für die Zukunft?
Steinbrück: Wir waren früher immer auf die Ferien angewiesen, da ich als Lehrerin nicht einfach mal Urlaub nehmen konnte. Jetzt möchten wir uns auch Orte angucken, die während der Ferien zu voll oder zu gefährlich waren. Für uns standen Leibwächter während der Ferien nie zur Debatte. Deshalb mussten wir einige Reiseziele aufschieben. Ich möchte unbedingt nach Sizilien und mein Mann nach Kanada.

Otto-Kühne-Schule, Klasse 8a

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