Hardtberg-Gymnasium, Klasse 8a Lieber daheim als live dabei

BONN · Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien: Wer dabei sein will, muss tief in die Tasche greifen.

Sicher haben viele Menschen den Traum, einmal bei einer Fußball-Weltmeisterschaft dabei zu sein, um alles hautnah miterleben zu können. Am Beispiel der Fußball-WM 2014 in Brasilien zeigen wir, dass dieses Vergnügen durchaus auch mit hohen Kosten verbunden sein kann.

Wir errechnen die Kosten am Beispiel einer Durchschnittsfamilie (zwei Erwachsene, ein Jugendlicher und ein Kind). Wenn man von Frankfurt am Main aus nach Salvador/Brasilien fliegt (dort findet das erste Spiel der deutschen Nationalmannschaft statt) und sich einen zweiwöchigen Aufenthalt (Gruppenphase der deutschen Nationalmannschaft) in einem Hotel mit einem Mietwagen "gönnt", kommt unsere Testfamilie schon auf eine hohe Summe von rund 8000 Euro.

Zusätzlich will unsere Familie die Spiele natürlich auch sehen. Die Kosten für die WM-Tickets für drei Spiele der Gruppenphase der deutschen Nationalmannschaft: zusammen mindestens 3500 Euro. Fazit: Wenn man alles zusammenrechnet, kommt man auf ungefähr 11.500 Euro.

Mit diesem Geld könnte man sich einen Kleinwagen oder drei Urlaube leisten. Noch besser wäre, wenigstens einen Teil des Geldes an die Brasilianer zu spenden, die es nicht so gut haben wie die reichen Fußballstars. Zum Beispiel an die Kinder, die in den Slums von Rio de Janeiro leben und für etwas Essen betteln gehen oder hart arbeiten müssen. Für sie ändert sich in ihrem Land trotz der WM nichts. Denn spätestens, wenn sich das Spotlicht der Weltaufmerksamkeit wieder von Brasilien abwendet, bleiben die sozialen und politischen Probleme erhalten.

Also, liebe Fußballfreunde, überlegt euch gut, in was ihr euer Geld steckt. In die übervollen Taschen der Fußballindustrie oder in die Zukunft kommender Fußballgenerationen, denen ihr mit eurer Spende eine Chance gebt.

Fußball, das wissen wir spätestens seit dem Sommermärchen der WM 2006, kann auch mit Freunden vor dem heimischen Fernseher oder beim Public Viewing fantastisch und unvergesslich werden.

Hardtberg-Gymnasium, Klasse 8a

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