Minipferde helfen blinden Menschen

Falabellas sind eine Alternative für Sehbehinderte, für die Hunde nicht in Frage kommen

 Auf Augenhöhe: Ein Falabella und ein Hund.

Auf Augenhöhe: Ein Falabella und ein Hund.

Foto: dpa

Hufgetrappel hallt durch die U-Bahn-Station. Ein kleines braunes Pony, das seiner Besitzerin vorsichtig den Weg weist, schiebt sich ins Blickfeld. Es wird getuschelt: "Was ist das denn?" und "Haben das sonst nicht Hunde gemacht?"

Die Bahn kommt, und das Mini-Pony und seine Besitzerin steigen ein. Das, was die Leute gesehen haben, ist ein Blindenpferd. Die spezielle Rasse Falabella gilt als sehr intelligent, umgänglich und auch in Stresssituationen gelassen. Falabella ist eine argentinische Miniaturpferderasse und die kleinste Pferderasse der Welt. Die Tiere können ein Stockmaß von maximal 86 Zentimeter erreichen.

Es gibt sie in allen Fellfarben von cremeweiß bis gescheckt. Da sie zu klein zum Reiten sind, werden sie häufig auch als Blindenpferd genutzt. Doch warum nutzen manche Menschen ein Blindenpferd anstatt eines Blindenhundes?

Mit einer Lebenserwartung von mehr als 30 Jahren leben Falabellas wesentlich länger als Hunde. Außerdem haben sie ein größeres Sichtfeld, und ihre Ausbildung ist günstiger. Für Hundehaarallergiker oder Menschen, deren Kulturkreis den Umgang mit Hunden ablehnt, sind die Ponys eine gute Alternative.

Genauso gelehrig wie Hunde sind sie allemal. Sie können zwar nicht - wie ihre vierbeinigen Kollegen, die Hunde - durch winseln, knurren und bellen vor Hindernissen im Weg warnen, doch auch die Ponys haben ihre Methoden. Sie stampfen mit ihren Hufen und wiehern, um ihren Besitzern mitzuteilen: "Achtung, da liegt was im Weg. Pass auf." Auch Bus-, Bahn- und Autofahren sowie mit den Zähnen Gegenstände aufheben, ist kein Problem für diese erstaunlichen kleinen Helden.

Vielleicht wird man in näherer Zukunft mehr solcher Ponys auf unseren Straßen begegnen.

Amos-Comenius-Gymnasium, Klasse 8a

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