"Nichts, was wichtig ist"

Buchkritik einer Schülerin der Otto-Kühne-Schule, Klasse 8c.

Bonn. Als vor zehn Jahren "Nichts, was im Leben wichtig ist" in Dänemark erschien, waren Lehrer und Eltern schockiert und klagten, das Buch vermittle Sinnlosigkeit. Mittlerweile ist das Buch ein Bestseller in Dänemark und anerkannte Jugendliteratur.

Darum geht es: Eines Tages bekennt Pierre Anthon, es gäbe keinen Sinn im Leben und verlässt mit den Worten die Klasse: "Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht irgendwas zu tun." Fortan verbringt er die Zeit auf einem Baum nahe der Schule und bewirft seine Mitschüler mit Sprüchen wie: "Das Leben ist ein Spiel, das darauf hinausläuft, so zu tun als ob".

Die Schüler beschließen, ihm das Gegenteil zu beweisen. Sie sammeln alles, was ihnen wichtig ist und häufen es zu einem "Berg der Bedeutung" an. Das Projekt beginnt harmlos mit alten Puppen, einem Fahrrad, einem Tagebuch.

Dann eskaliert es. Es geht so weit, dass der Gitarrenspieler Johann seinen Zeigefinger und Sofie ihre Unschuld verliert. Die Presse berichtet über den "Berg der Bedeutung". Ein Kunstmuseum in New York bietet einen Millionenbetrag. Pierre Anthon lässt das alles kalt, und er erfährt auf grausame Weise den Zorn seiner verstörten Mitschüler.

Mir gefällt das Buch gut. Es regt dazu an, über die Bedeutung des Lebens und des Daseins nachzudenken. Es stellt dar, wie weit Menschen gehen können, wenn sie verkrampft versuchen, Antworten auf Fragen zu finden.

Das Buch ist leicht zu lesen, doch man muss sich länger damit auseinandersetzten, um seine Vielschichtigkeit zu verstehen. Manche Dinge sind auch sehr brutal dargestellt. Das Buch hat mich sehr beeindruckt und wirkt noch lange in mir nach.

"Nichts, was im Leben wichtig wäre" von Janne Teller ist im Hanser-Verlag als Taschenbuch erschienen, kostet 12,90 Euro. Ab zwölf Jahren.

Otto-Kühne-Schule, Klasse 8c

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