Ohne Handy in der Tasche läuft nichts mehr

Immer mehr Jugendliche werden süchtig nach ihrem Handy. Sie haben es 24 Stunden am Tag angeschaltet. Für viele ist es eine Droge. Sie telefonieren und schreiben immer weiter SMS und können nicht mehr aufhören. Sogar im Unterricht schreiben sie SMS und passen nicht auf, was die Lehrer sagen. Ein Artikel der Gesamtschule Beuel, Klasse 8F.

Beuel. Immer mehr Jugendliche werden süchtig nach ihrem Handy. Sie haben es 24 Stunden am Tag angeschaltet. Für viele ist es eine Droge. Sie telefonieren und schreiben immer weiter SMS und können nicht mehr aufhören. Sogar im Unterricht schreiben sie SMS und passen nicht auf, was die Lehrer sagen. Laut einer Umfrage der "polis" Gesellschaft für Politik- und Sozialforschung sind 56 Prozent der 14- bis 19-Jährigen schon so abhängig, dass sie ohne Handy das Haus nicht verlassen.

Die 16-jährige Anna berichtet, dass ihr Leben ohne Handy nicht funktioniere. "Wenn ich mal vergessen hatte, es mit in die Schule zu nehmen, habe ich eine Krankheit vorgetäuscht, so dass ich eher nach Hause komme."

Die Handyverkaufszahlen steigen. Für Handys gibt es verschiedene Verträge. Es gibt auch welche ohne Vertrag. Das Guthaben von Handys ohne Vertrag muss mit einer speziellen Karte, mit 15, 30 oder 50 Euro, aufgeladen werden. Viele Jugendliche geben dafür ihr ganzes Taschengeld aus.

Bei Handysüchtigen ist das Guthaben schnell aufgebraucht, so dass sie es wieder aufladen müssen. Bei Vertragshandys müssen die Besitzer jeden Monat einen Betrag bezahlen. Manche Jugendliche können sich das nicht leisten und haben schon mit 14 Jahren einen Berg voller Schulden. Der 15-jährige Florian ist verzweifelt: "Ich konnte seit zwei Monaten meine Handyrechnung nicht mehr bezahlen. Ich kann nicht mehr telefonieren und SMS schreiben, weil sie meine Karte gesperrt ist."

Wenn diese Jugendliche ohne Handy unterwegs sind, haben sie Angst, ein Gespräch zu verpassen. Lisa Merlo, Dozentin für Psychiatrie am College of Medicine der Universität Florida stellt fest, dass es den meisten Jugendlichen nicht um das telefonieren gehe, sondern darum, immer erreichbar zu sein.

Das Problem existiert weltweit. Eine Umfrage der japanischen Regierung zum Beispiel ergab: Junge Mädchen hängen im Schnitt 124 Minuten am Tag am Handy, Jungen 92 Minuten. Man glaubt nicht, dass in den nächsten Jahren die Handysucht bei Jugendlichen zurück gehen wird, im Gegenteil, sie tritt immer häufiger auf.

Gesamtschule Beuel, Klasse 8F

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