Kommentar zur G8/G9 Schüler unter Zeitdruck
Wenn Grundschüler aufs Gymnasium wechseln, verlieren sie oft schnell die Lust auf die Schule, weil ihnen der ständige Druck zu schaffen macht. G9 würde zwei Wochen mehr Zeit pro Schulhalbjahr fürs Lernen bringen.
Viele Grundschüler werden mit dem Lied „Schule ist mehr, mehr, immer mehr Wissen als vorher“ in die weiterführenden Schulen entlassen, in der Vorfreude auf dieses Erlebnis. Doch besonders in dem achten und neunten Jahrgang nimmt der Zeitdruck für die Schüler zu und somit die Lust am Lernen ab. Das Gefühl, nicht zu genügen und auch als Klasse nicht gut genug zu sein, wächst.
G8 wird oft als Ursache für diesen Zustand genannt. Aber woher kommt dieser Druck wirklich? Er entsteht auf drei Ebenen. G8 übt Druck auf die Lehrer aus, die diesen mit den Worten „Ihr seid im Stoff hinterher“ oder „Das müsst Ihr noch alles bis zur Klassenarbeit können“ auf die Schüler übertragen.
G8 verunsichert auch die Eltern. Sie bekommen nur mit, dass in der Schulzeit nicht viel Zeit zum Vertiefen und Üben bleibt und fordern ihre Kinder auf, noch mehr zu Hause zu machen.
Zum Schluss sind es auch die Schüler selber, die durch Konkurrenz untereinander den Druck und den Anspruch an sich selber erhöhen. Schlechte Noten zu schreiben, zum Förderunterricht zu müssen und damit als dumm zu gelten, dass will keiner. Freizeitaktivitäten wie Sport oder Musik werden oft mit schlechtem Gewissen begleitet oder häufig abgesagt, weil es noch genug für die Schule zu tun gibt.
Mit G9 gäbe es neun Monate mehr Unterricht. Das bedeutet etwa einen Monat pro Schuljahr beziehungsweise zwei Wochen pro Halbjahr, wäre diese Zusatzzeit gleichmäßig verteilt.
Besonders die Mittelstufe, mit Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren, würde profitieren. Mit Projektwochen, Ausflügen und Vertiefungen vor einer anstehenden Klassenarbeit könnte die Motivation erhöht und damit die Lust am Lernen und der Schule wiederbelebt werden.
