Vom Naturereignis zum Katastrophenfall

Die Feuerwehr ist auch bei Hoch- und Niedrigwasser gefragt.

 Führt der Rhein Hochwasser, hat auch die Feuerwehr in den anliegenden Orten einiges zu tun.

Führt der Rhein Hochwasser, hat auch die Feuerwehr in den anliegenden Orten einiges zu tun.

Foto: OMM-ON-TOUR/GETTYIMAGES

Phänomene wie Hoch- und Niedrigwasser sind vor allem an Flüssen, wie dem Rhein, nicht selten und kommen immer öfter vor. Doch was ist, wenn solche Naturereignisse zu Katastrophenfällen werden und diese Autofahrer, Bewohner oder sogar die Fähre beeinträchtigen?

Auch Dörfer, wie Rheinbrohl aus der Verbandgemeinde Bad Hönningen, sind davon betroffen. Wie die Freiwillige Feuerwehr mit solchen Fällen umgeht und wie die Vorbereitungen aussehen, beschrieb Michael Scharrenbach, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Rheinbrohl. Er ist für die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr verantwortlich und berät den Bürgermeister in allen Fragen des Brandschutzes und bei allgemeiner Hilfe. Michael Scharrenbach ist somit Leiter der Freiwilligen Feuerwehr auf einer Gemeindeebene.

Wie Scharrenbach erläuterte, sollen die betroffenen Anwohner bei Hochwasser die Möglichkeit bekommen, ihre Termine durchführen zu können, und mit Nahrung versorgt sein. Die Feuerwehr ist in solchen Fällen ebenfalls der Zubringer-Rettungsdienst. Dass keine Umweltgefährdung besteht und dass Wohnhäuser gesichert werden, ist ebenfalls ihre Aufgabe. Richtige Pläne gibt es allerdings nicht, bei steigenden Pegelständen werden die Anwohner nur informiert.

Das Aufstellen von Sandsäcken ist allerdings in Dörfern wie Rheinbrohl nicht Aufgabe der Feuerwehr. Bei extremen Fällen kommen sie natürlich zum Einsatz, um die Lage in den Griff zu bekommen, ansonsten müssen die Anwohner selber für die Sandsäcke aufkommen. Von älteren Menschen oder körperlich Beeinträchtigten erwartet man dies allerdings nicht. Um Schlimmeres zu verhindern, sollten die Bewohner bei Hochwasser den betroffenen Bereich räumen, kontrollieren, ob die Heizungen funktionieren und für ausreichend Nahrung sorgen.

Bei Niedrigwasser hat die Feuerwehr weniger zu tun. Bei Rettungsaktionen im Rhein muss man gucken, ob die Möglichkeit besteht, mit den Booten ins Wasser zu kommen. Oft kommt es dann zur späteren Ankunft am Einsatzort. Bei extremen Fällen werden sogar Müllgegenstände aus dem Rhein gezogen, da diese durch den enormen Wasserverlust sichtbar werden.

Generell ist jede Gemeinde bei Hoch- und Niedrigwasser auf sich allein gestellt, ist Hilfe nötig, kommen aber die Feuerwehren aus der Umgebung. Die Feuerwehr warnt allerdings davor, voreilig anzurufen.

Die Feuerwehreinsätze bedeuten zwar harte Arbeit, doch für Michael Scharrenbach, welcher auch hauptberuflich Feuerwehrmann in Bonn ist, steht die Kameradschaft im Vordergrund, keiner erwartet Lob oder Dank.

Martinus-Gymnasium Linz, Klasse 9a

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