Auszeit auf zwei Rädern Warum Fahrräder und E-Bikes in der Region boomen

Bonn/Region · Die Pandemie hat dem Absatz von Fahrrädern und E-Bikes einen kräftigen Schubs verpasst. Bis 2030 soll der Absatz in Europa auf jährlich 30 Millionen Exemplare steigen. Wer kaufen will, darf aktuell nicht zu wählerisch sein. Das gilt auch für Bonn und die Region.

Fahrräder und E-Bikes werden immer beliebter – auch wegen der Corona-Pandemie.

Fahrräder und E-Bikes werden immer beliebter – auch wegen der Corona-Pandemie.

Foto: dpa/Ole Spata

Lutz Morgenstern tritt leichtfüßig in die Pedale. Schon rollt sein E-Bike geräuschlos einen Hang hinauf. Die Vorfrühlingssonne hat den Siegburger vom heimischen Schreibtisch ins Freie gelockt. Eine weite Runde um die Wahnbachtalsperre müsse jetzt einfach sein, sagt der Telekom-Manager. Ein angenehmer Nebeneffekt der Pandemie, findet Morgenstern. „Normal pendele ich täglich zwischen Siegburg und Köln“, sagt er. Seitdem er im Homeoffice arbeitet, hat Morgenstern 2,5 Stunden mehr Zeit am Tag. So hat er zuerst das eingestaubte alte Mountainbike aus dem Keller geholt. „Aber das war nicht mehr wirklich meins“, sagt der 59-Jährige. Stattdessen nahm er ein E-Bike ins Visier – und hat kurz vor der Bestellung im Adventskalender seines Arbeitgebers eines gewonnen. Damit sind jetzt auch die Höhen des Siebengebirges kein Problem mehr. „Wir versuchen, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Umstieg aufs Rad zu erleichtern“, sagt Telekom-Sprecher Peter Kespohl. Mehr als 9000 hätten bereits Gehalt in ein hochwertiges Leasing-Rad umgewandelt, die Mehrheit davon in Bonn und Köln.