Zwischenbericht von der klinischen Virusfront Coronavirus kann vom Nasenrachenraum ins Gehirn vordringen

Bonn · Experten der Uniklinik und der Uni Bonn wollen bis Ende 2021 den Zusammenhang zwischen einer Immunantwort auf eine Sars-CoV-2-Infektion und dem Verlauf der Erkrankung untersuchen. Professor Michael Heneka untersucht vor allem die von Covid-19 verursachten Folgeerkrankungen des Zentralen Nervensystems.

 Das Coronavirus kann über den Nasenrachenraum hinaus auch ins Gehirn vordringen.

Das Coronavirus kann über den Nasenrachenraum hinaus auch ins Gehirn vordringen.

Foto: picture alliance/dpa/Friso Gentsch

„Eintrittspforten“ für Sars-CoV-2 sind die Rezeptoren des Nasenrachenraums. So ist es auch zu erklären, dass Betroffene über Geruchs- und Geschmacksstörungen klagen – bis hin zum kompletten Ausfall beider Sinneswahrnehmungen. Nichts riechen oder schmecken zu können und dabei nicht zu wissen, wie lange dieser Zustand anhalten soll oder ob er sogar dauerhaft sein wird, ist an sich schon eine enorme Belastung. Doch das Virus kann über den Nasenrachenraum hinaus auch ins Gehirn vordringen. „Dies geschieht wahrscheinlich über Blutbahnen, das Riechzentrum oder auch die Nervenwasserräume“, erklärt Professor Michael Heneka, Direktor Neurodegeneration an der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie des UKB sowie Leiter der Kooperations-Einheit Neuroinflammation am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE).