Kommentar zu Atomausstieg und Klimazielen Der Fukushima-Reflex

Meinung · Vor zehn Jahren ereignete sich die Reaktorkatastrophe von Fukushima. Der Super-GAU samt Tsunami führte auch zu Energiewenden in anderen Ländern und bot eine politische Gelegenheit, die Schocksituation für ein endgültiges Aus der Atomenergie zu nutzen, kommentiert Wolfgang Wiedlich.

   Meterhohe Wellen überfluten einen Deich in der Nähe der Mündung des Hei-Flusses. Vor zehn Jahren am 11.03.2011 verursachten ein Erdbeben und ein Tsunami einen Super-GAU im Atomkraftwerk Fukushima.

Meterhohe Wellen überfluten einen Deich in der Nähe der Mündung des Hei-Flusses. Vor zehn Jahren am 11.03.2011 verursachten ein Erdbeben und ein Tsunami einen Super-GAU im Atomkraftwerk Fukushima.

Foto: dpa/Mainichi Newspaper

Wenn wir ehrlich sind, ahnen wir nur ungefähr, was hinter der Steckdose spielt – erstaunlich, denn täglich zapfen wir aus ihr die magische Kraft für alles, was wir brauchen: für Tiefkühltruhe über Handy bis Netflix und Mixer. Wie Elektrizität produziert wird, kennen viele Bürger nur vom Hörensagen. Kohle, Gas, Öl: Werden verbrannt, Strom entsteht – aber auch wärmende Gase, die den Klimawandel verursachen. Aber puschen wir mit den erneuerbaren Energien nicht gerade klimafreundliche Kräfte? Ja, ihr Anteil am Energiemix wächst. Fast vergessen: die umstrittene Kernspaltung und ihr Restrisiko. Ihnen fallen Tschernobyl und Fukushima dazu ein? Richtig. Vor zehn Jahren wurde in Japan aus Restrisiko wieder gruselige Realität – 35 Jahre nach Tschernobyl.