Ort für die Ewigkeit Deshalb ist die Suche nach einem Atommüll-Endlager so schwierig

Die Suche nach einem Atommüll-Endlager für die Ewigkeit droht selbst ewig zu dauern. Sie soll in Deutschland nun 2031 beendet sein. Von der gesellschaftlichen Herausforderung einmal abgesehen: Die Sicherheit eines Standorts für eine Million Jahre vorherzusagen, erscheint so seriös wie Astrologie.

 Besucher-Schatten an den Salzwänden des von Wasser und Einsturz gefährdeten Atommülllagers Asse bei Wolfenbüttel. Rund 130.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen müssen geborgen werden, ehe das ehemalige Salzbergwerk stillgelegt werden kann.

Besucher-Schatten an den Salzwänden des von Wasser und Einsturz gefährdeten Atommülllagers Asse bei Wolfenbüttel. Rund 130.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen müssen geborgen werden, ehe das ehemalige Salzbergwerk stillgelegt werden kann.

Foto: picture-alliance/ dpa/Jochen Lübke

Dass die gigantische Energieproduktion Nebenwirkungen haben würde, war vor 130 Jahren bei Kohle, Öl & Co. nur ein Verdacht. Seit etwa 50 Jahren herrscht Gewissheit: Treibhausgase, Klimawandel, globale Erwärmung. Bei der Kernenergie stand von Anfang an fest, dass sich hinter dem Strom aus der Steckdose radioaktiver Müll stapeln würde. Deshalb hatte die Bundesregierung 1955 erklärt, dass die Kettenreaktionen in keinem Kernkraftwerk starten können, bevor nicht die Abfallfrage „unschädlich“ geklärt sei. Doch am 17. Juni 1961 ging mit dem AKW Kahl am Main der erste deutsche Atommeiler ans Netz, obwohl nichts geklärt war. Bis heute. Auch weltweit existiert kein Endlager für hochradioaktiven Abfall aus mehr als 400 Kernkraftwerken.