Kommentar zur Bonner CDU Flucht nach vorne

Bonn · Die CDU hat bei der Kommunalwahl eine schmerzliche Niederlage erlitten. Das Interesse von Bert Moll an einer Bundestagskandidatur fällt in eine Zeit, in der die Suche nach den Gründen für die Schmach noch ganz am Anfang steht.

 Will für die CDU in den Bundestag: Bert Moll.

Will für die CDU in den Bundestag: Bert Moll.

Foto: CDU

Nach der Wahl ist vor der Wahl: Die Mitglieder der Parteien haben so gut wie keine Verschnaufpause, steht doch nach der Kommunalwahl im nächsten Jahr die Bundestagswahl ins Haus. Für Bonn stellt sich die spannende Frage: Wer holt den früheren Adenauerwahlkreis direkt – oder müsste man inzwischen nicht Kelber-Wahlkreis sagen? Immerhin hat der heutige Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber den Wahlkreis Bonn fünfmal in Folge für die SPD gewonnen. Und das, obwohl bei den Zweitstimmen die CDU stets vorne lag. Es ist also schon mutig des in weiten Kreisen der Stadtgesellschaft wohl eher nicht so bekannten Hardtberger Stadtverordneten Bert Moll, seinen Ring als Kandidat in den Hut zu werfen und in die (sehr großen) Fußstapfen Kelbers treten zu wollen. Mutig auch, weil die Anmeldung seiner Kandidatur in eine Phase fällt, in der die CDU noch ihre tiefen Wunden leckt und gerade erst mit der Suche nach den Gründen für die Verletzungen begonnen hat.