Debatte um Homeschooling Für eine digitale Schulpflicht

Special | Bonn · GA-Gastautor Daniel Kraft plädiert für einen digitalen Mehrwert zum traditionellen Unterricht. Es braucht Lehrerinnen und Lehrer, die bereit sind, sich auf dieses Wagnis einzulassen, meint er.

 Schulbetrieb in Corona-Zeiten: Ein Schüler lernt daheim am Computer.

Schulbetrieb in Corona-Zeiten: Ein Schüler lernt daheim am Computer.

Foto: dpa/Ulrich Perrey

Man muss kein Virologe sein, um nicht schon im März 2020 verstanden haben zu können, dass mit dem Coronavirus infizierte Kinder zwar keine Symptome haben, das Virus aber dennoch weiterverbreiten. Man muss kein Schulpsychologe sein, um sich nicht schon vor dem ersten Lockdown darüber im Klaren gewesen zu sein, welche verheerenden Konsequenzen es für Kinder haben wird, wenn sie wochenlang zu Hause isoliert sind und sich weitgehend eigenständig – mit ein bisschen Hilfe der Eltern – durch Wochenpläne durchackern müssen.  Man muss kein Statistiker sein, um aus der Jahres-RKI-Fall-Statistik das herauslesen zu können, was sie zeigt: Immer wenn Schulen zu sind, geht die Kurve nach unten. Man muss kein Lehrer sein, um verstehen zu können, dass die jahrzehntelang eingeübten didaktischen Rituale im Präsenzunterricht doch am besten klappen. Man muss kein Kultuspolitiker sein, um sich in dieses Dilemma hineinversetzen zu können.