Chaotische Szenen Senioren warten über eine Stunde am Sankt Augustiner Impfzentrum

Sankt Augustin · Als am Montag die zweite Impfstraße am Impfzentrum in Sankt Augustin in Betrieb genommen wurde, ist es zu chaotischen Szenen gekommen. Die einbrechende Dunkelheit erschwerte die Situation für die Senioren zusätzlich.

 Die Zahl der zu Impfenden verdoppelte sich, als in Sankt Augustin die zweite Impfstraße in Betrieb genommen wurde.

Die Zahl der zu Impfenden verdoppelte sich, als in Sankt Augustin die zweite Impfstraße in Betrieb genommen wurde.

Foto: Thomas Heinemann

„Ein Chaos, das sogar den ersten Tag des Impfzentrumbetriebes übertrifft“, beschrieb ein Insider am Montagabend die Situation an der Kinderklinik in Sankt Augustin. Nachdem sich in den letzten Tagen der Impfbetrieb einigermaßen eingespielt hatte, hatte der Rhein-Sieg-Kreis am Montag die zweite Impfstraße in Betrieb genommen. Damit verdoppelte sich die Zahl der zu Impfenden. Zum einen wurden rund 425 Menschen aus der Prioritätsgruppe 1 der über 80-Jährigen zum ersten Mal geimpft, und zum anderem konnten erstmals ebenso viele ihre zweite Impfung abholen.

Dabei bedeutete das für diejenigen, die einen frühen Impftermin für den ersten Tag erhalten hatten und jetzt für die Auffrischung wieder den ersten Tag bekamen, doppelten Verdruss. Sie mussten erneut viel Geduld aufbringen. Manche standen mehr als eine Stunde in der Schlange, was gerade für ältere Menschen eine Herausforderung ist. Und als es dunkel wurde, fielen die Temperaturen entsprechend. Hilfskräfte versorgten die Menschen mit warmen Decken.

Die Parkplätze waren voll. Immer wieder kreuzten Menschen mit Rollstühlen und Rollatoren die Straßen. Es gab sogar schwere Stürze. Die leitende Ärztin der Kassenärztlichen Vereinigung erläuterte auf GA-Anfrage: „Leider kamen auch viele ohne Termin oder eine Stunde vor dem Termin. Die Rezeption hat 30 Minuten vor Öffnung schon die ersten 70 eingecheckt und trotzdem kam es zu Stau“, so Jacqueline Hiepler. Ab Mittwoch werde das Zelt gegenüber der Registrierung mit vier Impfplätzen für Gehbehinderte erweitert, versprach Hiepler.

Unterdessen waren es auch Angehörige der Impflinge, die auf der Straße vor dem Anmeldezelt für brenzlige Szenen sorgten. Manche hielten ihr Auto unvermittelt an, um ihre Angehörigen abzusetzen. Auch die Zufahrt zur Kinderklinik war dadurch teilweise verstopft. Im Dunkeln waren die Menschen teilweise nicht gut zu sehen, wenn sie die Straße unvermittelt zu überqueren versuchten. Im Verlaufe des Tages, so berichteten Augenzeugen, ist es mehrfach zu Blaulichteinsätzen gekommen, mit gestrauchelten ältere Menschen.

Wie Rita Lorenz, Sprecherin des Rhein-Sieg-Kreises am Montagabend mitteilte, gab es eine Reihe vor Gründen für die Verzögerungen. „Zum einen hatte die Kassenärztliche Vereinigung 200 Termine mehr gebucht, als wir erwartet hatten, dann sind einige zu Impfenden zu früh gekommen, und die Zweitregistrierung hat länger gedauert, als wir erwartet hatten.“ Noch am Abend wurden für den Dienstag zwei weitere Registrierungsterminals aufgebaut, damit es dann reibungsloser geht.

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