Kommentar zu Tempo 30 und Datenschutz im Auto Notwendige Debatten

Meinung · Die Polizegewerkschaft will zur Auswertung von Unfällen Zugriff auf Bordcomputer von Autos und ein generelles Tempolimit von 30 Stundenkilometern in Ortschaften. Gerade Letzteres taugt zum Kompromiss, sagt GA-Chefredakteur Helge Matthiesen.

   Ein Autofahrer bedient den Bordcomputer seines Fahrzeugs.

Ein Autofahrer bedient den Bordcomputer seines Fahrzeugs.

Foto: picture alliance / dpa/Jens Kalaene

Die Gewerkschaft der Polizei schlägt vor, leichter Zugriff auf die Daten von Bordcomputern in Autos zu bekommen. Das klingt erstmal vernünftig. Illegale Rennen, Raserei oder ausgebliebene Ruhezeiten lassen sich so leichter nachweisen. Und warum soll die Polizei nicht wissen dürfen, was sich die Autokonzerne oft großzügig einräumen lassen: Den vollkommenen Datentransfer. So nützlich dieser Zugriff scheint, hier müssen sicherlich Grenzen her, denn es macht einen Unterschied, ob die Polizei Spuren verfolgt und Beweise sichert, weil es den Verdacht eines Regelverstosses gibt – oder ob es nur um eine Kontrolle geht. Autofahrer und alle anderen Verkehrsteilnehmer müssen sich an Regeln halten. Aber der Polizei einfach alle Daten zu geben, schränkt die Freiheitsrechte der Menschen zu stark ein.