Kommentar zur Sperrstunde in Bonn Wer sich zurücknimmt, kann auch nach 23 Uhr in die Kneipe

Meinung | Bonn · GA-Redakteur Nicolas Ottersbach meint, dass die Gerichte die Sperrstunde zurecht kippen. Denn wenn sich jetzt jeder zurücknimmt, an Hygieneregeln hält und nicht nur auf das eigene Wohlbefinden achtet, kann man auch nach 23 Uhr noch guten Gewissens in die Kneipe gehen.

 In der Bonner Kneipe „Wache“ wurde die Sperrstunde wegen einer Klage des Wirtes ausgesetzt.

In der Bonner Kneipe „Wache“ wurde die Sperrstunde wegen einer Klage des Wirtes ausgesetzt.

Foto: Niklas Schröder

Für die Bonner Wirte geht es um ihre Existenz: Nach dem Lockdown brechen jetzt auch die Weihnachtsfeiern weg – und dann gibt es auch noch eine Sperrstunde. Die Kritik daran ist nachvollziehbar, schließlich verhält sich das neuartige Coronavirus nachts nicht anders als tagsüber. Auf die Menschen trifft aber durchaus das Gegenteil zu. Während man auf dem Weg zur Arbeit in Bus und Bahn oder in den Schulen auf die Hygienemaßnahmen achtet, werden sie immer laxer gehandhabt, sobald Alkohol im Spiel ist. Und den trinken die Bonner in der Regel nicht tagsüber, sondern eher abends, wenn man durch die Kneipen zieht. Je später der Abend, desto schöner die Gäste.