Erzbistum Köln Woelki sucht einen Weg aus der Missbrauchskrise

Bonn · Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki bekundet Scham, gesteht Fehler ein und will moralische Verantwortung übernehmen. Doch einen Amtsverzicht lehnt er ab und startet stattdessen eine Aufklärungs- und Aufarbeitungsinitiative.

 Will als Erzbischof weitermachen: Rainer Maria Kardinal Woelki, hier am Dienstag bei seiner Pressekonferenz.

Will als Erzbischof weitermachen: Rainer Maria Kardinal Woelki, hier am Dienstag bei seiner Pressekonferenz.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Pressekonferenz mit dem Kölner Erzbischof über Konsequenzen aus dem Missbrauchsgutachten läuft schon 70 Minuten, als Rainer Maria Kardinal Woelki danach gefragt wird, was er denn als Geheimsekretär, also als engster Mitarbeiter, von Joachim Kardinal Meisner über den Umgang seines Vorgängers mit Missbrauch gewusst habe. 24 Pflichtverletzungen weist das Gutachten zur sexualisierten Gewalt im Erzbistum Köln schließlich im Hinblick auf den früheren Kardinal aus. Gesammelt hatte Meisner Unterlagen über Geistliche, die sich an Kindern und Jugendlichen vergangen hatten, in einem geheimen Ordner unter dem Titel: „Brüder im Nebel“. Viele im Erzbistum fragen sich, ob Woelki davon tatsächlich nichts mitbekommen haben kann.