Ein Steinmetz berichtet Was das Bonner Münster als Bauwerk so besonders macht

Bonn · Die Sanierung des Bonner Münsters schreitet voran. Steinmetz Stephan Nett gibt Einblicke in die Arbeiten auf der Baustelle und spricht über auffällig harte Steine.

 Das Bonner Münster wird voraussichtlich Anfang November 2021 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Das Bonner Münster wird voraussichtlich Anfang November 2021 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Foto: Stefan Hermes

„Das Bonner Münster ist eines der größten Bauwerke, an dem wir tatsächlich noch mittelalterliche Außenflächen vorfinden“, sagt Stephan Nett (59). Bis auf das Westwerk und den Vierungsturm, so der Steinmetzmeister aus der Eifel, sei die Außenhülle des Münsters noch nie im großen Stil erneuert worden – ganz im Gegensatz zu den Kölner Kirchenbauten. Es sei eine Besonderheit, dass sich bei den unverputzten Mauern des Münsters noch die Vielfalt und Herkunft der verwendeten Steine erkennen lasse. Auch für den Bonner Kunsthistoriker Gisbert Knopp gehören Münsterkirche und Kreuzgang nicht nur zu den schönsten, sondern auch zu den bedeutendsten Zeugnissen kirchlicher Kunst im Rheinland. Nicht zuletzt dadurch, dass die im 11. Jahrhundert über den Märtyrergräbern der beiden Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius errichtete Kirche auch heute noch so zu sehen ist, wie Romanik und Barockzeit sie geprägt haben.