Homosexueller Ex-Fußballer “Ein Outing kam in meinem Verein für mich nicht infrage“

Interview | Bonn · Philipp Lahm rät davon ab, 800 aktive Sportler stärkten homosexuellen Sportprofis in einer Kampagne gerade demonstrativ den Rücken: Outen oder nicht? Im GA-Interview spricht ein Bonner Ex-Fußballer über die Diskussionen zum Outing – und über die schwierigste Phase in seinem Leben.

 Eine Eckfahne in Regenbogenfarben: Schalke 04 setzt ein Zeichen gegen Homophobie.

Eine Eckfahne in Regenbogenfarben: Schalke 04 setzt ein Zeichen gegen Homophobie.

Foto: picture alliance/dpa/Rolf Vennenbernd

Outen oder nicht? Justin Fashanu hat es getan. Als erster aktiver Fußballprofi. Das war 1990 in Großbritannien. Acht Jahre später brachte er sich nach einer regelrechten Hetzjagd um. Vergangene Woche, die Woche, in der Fashanu 60 Jahre alt geworden wäre, bekundeten 800 Profisportler demonstrativ ihre Solidarität mit homosexuellen Fußballern. Die Probleme bleiben: Öffentlicher Druck und der kleine Anteil Fans, der im Anderssein eine willkommene Angriffsfläche sieht. Julian W. (Name geändert) spielte lange im Bonner Fußballkreis. Als er sich eingestand, dass er Männer liebt, war das Ende der Laufbahn besiegelt. Tanja Schneider sprach mit dem Ex-Amateurfußballer, der anonym bleiben möchte.