Kritik am Gutachten des Erzbistums Köln Patrick Bauer: „Das Gutachten ist bei Weitem nicht ausreichend“

Bonn/Köln · Patrick Bauer, dem ehemaligen Sprecher des Kölner Betroffenenbeirats, reicht das Gutachten zur Missbrauchsaufarbeitung des Erzbistums Köln nicht aus.

 Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, geht nach einer Pressekonferenz zur Vorstellung eines Gutachtens zum Umgang des Erzbistums Köln mit sexuellem Missbrauch.

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, geht nach einer Pressekonferenz zur Vorstellung eines Gutachtens zum Umgang des Erzbistums Köln mit sexuellem Missbrauch.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Als grundsätzlich einen Fortschritt in der Missbrauchsaufarbeitung bezeichnet Patrick Bauer, der kürzlich zurückgetretene Sprecher des Betroffenenbeirats im Erzbistum, das am Donnerstag präsentierte Gutachten des Strafrechtsexperten Björn Gercke. „Gut, dass die Namen der Verantwortlichen genannt sind“, sagt Bauer. Insofern habe Rainer Maria Kardinal Woelki sein Versprechen eingehalten. „Das Gutachten ist für mich aber bei Weitem nicht ausreichend, weil keinerlei moralisch-ethische Verantwortlichkeiten und Bewertungen vorgenommen worden sind.“ Und auch die Konsequenzen, die dem Gutachten folgen sollen, griffen zu kurz. Es würden keine systemischen Fehler in der Katholischen Kirche benannt, erläutert Bauer, der selbst Betroffener am Bonner Aloisiuskolleg ist und heute als Seelsorger im Erzbistum arbeitet.