Kommentar zur Öffnungsdebatte im Lockdown Schlingerkurs

Meinung | Bonn · Die Rufe nach Öffnungsperspektiven werden immer lauter. In dieser Gemengelage wäre es zu riskant, beispielsweise Restaurant und Bars wieder zu öffnen, auch wenn die Menschen sich danach sehnen, kommentiert Jan Drebes.

 Die Wirtschaft fordert konkrete Öffnungsperspektiven.

Die Wirtschaft fordert konkrete Öffnungsperspektiven.

Foto: dpa/Marius Becker

Diese Phase in der Corona-Pandemie könnte bald in der Rückbetrachtung wie eine Wiederholung des vergangenen Oktobers wirken. Der Bund und insbesondere die Länder verstolperten damals positive Entwicklungen des Infektionsgeschehens aus dem Sommer und ließen  zu, dass sich bis in den Dezember hinein eine enorme zweite Infektionswelle aufbauen konnte. Mit vielen Todesopfern. Jetzt stehen wir am Anfang einer dritten. Und schon wieder gibt es massiven Druck hin zu mehr Öffnungen. Dabei sind viele Vorwürfe der Branchenverbände berechtigt: Wer Öffnungen zulässt, muss dies fair und nach denselben Kriterien tun. Doch die Rufe nach weitreichenden Öffnungen kommen in einem verständlicherweise Lockdown-müden Land zu früh. In dieser Gemengelage wäre es zu riskant, beispielsweise Restaurant und Bars wieder zu öffnen, auch wenn die Menschen sich danach sehnen.