Kommentar zum Erzbistum Köln Tiefer in die Krise

Meinung | Köln · Ein Pressegespräch des Erzbistums Köln ist am Dienstag abgebrochen worden. Die anwesenden Journalisten wollten eine Vertraulichkeitsvereinbarung nicht unterschreiben. Das Verhalten des Erzbistums ist plump und macht ratlos, kommentiert GA-Chefredakteur Helge Matthiesen.

 Immer weiter in die Krise? Blick auf den Kölner Dom.

Immer weiter in die Krise? Blick auf den Kölner Dom.

Foto: dpa/Oliver Berg

Es ist im journalistischen Alltag nicht ungewöhnlich, dass Akteure Journalisten zum Hintergrundespräch bitten, um komplizierte Sachverhalte erklären zu können, ohne gleich mit einer Veröffentlichung der Fakten rechnen zu müssen. Das hilft Journalisten und damit auch ihren Lesern, Zusammenhänge zu verstehen. Das macht Berichterstattung besser. Gleichzeitig ist jedem Journalisten in solchen Runden klar, dass hier nichts gesagt wird, das nicht irgendwann an die Öffentlichkeit dringt. Vielleicht nicht sofort und vielleicht nicht mit einem klaren Quellenbezug. Aber es kommt. Das steuern Akteure zum Beispiel, indem nur bestimmte Journalisten eingeladen werden und andere eben nicht. Allen ist klar, was hier gespielt wird.