Joggerin in Köln vergewaltigt? „Die Beweismittel erhärten unsere Zweifel an der Tat“

Köln · Nach einer angezeigten Vergewaltigung in Köln hat die Polizei Zweifel an den Schilderungen der Frau. Die Ermittlungen laufen weiter. Ein Psychologe nennt mögliche Gründe, weshalb eine solche Tat generell vorgetäuscht werden kann.

 Polizeibeamte und Kriminalbeamte durchsuchen ein Waldstück im Stadtwald nach Spuren.

Polizeibeamte und Kriminalbeamte durchsuchen ein Waldstück im Stadtwald nach Spuren.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Nachricht schockierte die Menschen in Köln: Eine Frau gab bei der Polizei an, beim Joggen am Decksteiner Weiher von einem Unbekannten vergewaltigt worden zu sein. „Wir hatten den Verdacht, dass der Täter zur Wiederholung neigt“, sagt Wolfgang Baldes von der Polizei Köln. Fahndungsplakate wurden aufgehängt, die Bevölkerung gewarnt, der Wald nach Beweismitteln abgesucht. Im Laufe der Ermittlungen erhärtete sich nun der Verdacht, dass die Joggerin die Vergewaltigung vorgetäuscht hat. „Die Hinweise haben berechtigte und erhebliche Zweifel an der Tat aufkommen lassen“, so Baldes auf GA-Anfrage am Dienstag. Dies bestätigte auch Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. „Beim Abgleichen der Aussage mit objektiven Beweismitteln haben sich gewisse Diskrepanzen ergeben“, so Bremer. Diese haben die Staatsanwaltschaft dazu veranlasst, ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts des Vortäuschens einer Straftat aufzunehmen.