Bonner Familien in der Pandemie „Wir drehen hier bald durch“

Bonn · Seit diesem Mittwoch gilt der Appell der Stadt Bonn an alle Eltern, ihre Kinder möglichst zu Hause zu betreuen. Doch vielen Familien geht in dieser Pandemie die Kraft aus. Sie ärgern sich zudem, dass sie weiterhin Elternbeiträge zahlen müssen und fühlen sich im Stich gelassen.

 Während Anke P. mit ihren älteren Kindern auf dem Sofa sitzt und am Laptop arbeiten muss, tobt der jüngste Sohn durch das Wohnzimmer.

Während Anke P. mit ihren älteren Kindern auf dem Sofa sitzt und am Laptop arbeiten muss, tobt der jüngste Sohn durch das Wohnzimmer.

Foto: Benjamin Westhoff

Unterricht auf Distanz und jetzt auch der Kita-Betrieb wieder auf Sparflamme: Agnieszka Pawlowska ist nur eine von vielen Müttern, die mittlerweile auf dem Zahnfleisch gehen. Job und zwei Kinder in Pandemie-Zeiten unter einen Hut zu bringen, das ist Dauerstress für Leib und Seele, sagt die 43-jährige Bonnerin. Oft sitze sie morgens schon um fünf oder noch am späten Abend am Schreibtisch, um ihre Arbeit als Referentin einer Bundesbehörde erledigen zu können. So wie sie hangeln sich viele Eltern mit Kindern durch den Alltag. Hinzu kommt die Sorge, dass sich der Nachwuchs und auch sie selbst mit dem Corona-Virus, insbesondere mit den Varianten, anstecken könnten. Auch das ist ein Grund, warum sie und auch andere Eltern, die der GA am Mittwoch befragte, den aktuellen Appell der Stadt Bonn, die Kitabetreuung nicht in Anspruch zu nehmen, so weit wie möglich befolgen wollen.