Regelmäßige Überflutungen Ganz Mayschoß ist ein Sanierungsgebiet

MAYSCHOSS · Dilemma in Mayschoß: Starke Regenfällen überfordern die Kanalisation, Keller laufen voll. Zuständig für das Kanalnetz ist die Verbandsgemeinde Altenahr.

Deshalb hatte deren Abwasserwerk den Zustand der Mayschosser Kanalisation samt Hausanschlüssen untersuchen lassen. Die Ergebnisse trugen Frank Heuser vom Abwasserwerks und Markus Becker vom untersuchenden Ingenieurbüro am Montagabend im Rat vor.

Fakt ist, dass die Mindestleitfähigkeit für das Kanalnetz nur teilweise nachgewiesen ist. Bei über das Jahr verteilten Niederschlägen würde er wohl ausreichen. Da der Regen aber schubweise fällt, staut der Kanal regelmäßig ein. Solch ein Einstau, wie er alle zwei Jahre vorkommen darf, ist in Mayschoß mehrfach im Jahr "üblicher Betriebszustand", führte Becker aus. Seinen Beitrag zu dem Dilemma leiste der Auelsbach, der für die Entwässerung der Außengebiete vorgesehen, dafür aber zu gering dimensioniert sei.

Auch er trage zur Überlastung des Kanals bei. "Der ganze Ort muss als Sanierungsgebiet aufgefasst werden", hieß es im Rat. Ein Konzept soll bis Ende Juni vorliegen. Schon jetzt steht fest, dass Abwasserwerk, Gemeinde und Bürger gleichermaßen gefragt sind.

Die Bürger sind aufgerufen, sich um Rückstauklappen für die Hausanschlüsse zu kümmern. Die Gemeinde muss die Außenbereichsentwässerung neu ordnen, also vom Kanal abkoppeln. Und sie muss die Verrohrung des Auelsbachs größer dimensionieren. Auch bauliche Änderungen an den Straßen, wie etwa Hochborde, sind denkbar. Dann würde das Wasser bei Überflutungen über die Straßen abgeleitet. Das Abwasserwerk ist für Veränderungen am Kanalnetz zuständig. Denkbar wäre ein zusätzliches Staubecken an der Lochmühle.

Lichtblick für Anlieger: Da die "einmaligen Entwässerungsbeiträge" bezahlt sind, werden durch Änderungen am Kanal wohl keine neuen Beiträge mehr erhoben werden. Außerdem wird Mayschoß Hochwasserstützpunkt der Verbandsgemeinde.

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