Hintergrund: Die Bombenlegeraffäre von Luxemburg

Berlin · Vor fast 30 Jahren hat eine mysteriöse Anschlagsserie das Großherzogtum Luxemburg erschüttert. Bei den rund 20 Sprengstoffexplosionen von Mai 1984 bis März 1986 entstand Millionenschaden, mindestens drei Menschen wurden verletzt.

Bomben detonierten unter anderem während eines EG-Gipfels vor dem Konferenzzentrum, am Verlagsgebäude der Tageszeitung "Luxemburger Wort", am Justizpalast, auf dem Flughafen und an Strommasten.

Lange tappte die luxemburgische Gendarmerie bei der Suche nach den Tätern in der Bombenlegeraffäre (luxemburgisch: "Bommeleeër-Affäre") im Dunkeln. Früh wurden allerdings Spekulationen laut, Mitarbeiter des Sicherheitsapparats selbst seien in die Taten verwickelt. In Verdacht gerieten dabei Polizisten und der Luxemburger Geheimdienst "Service de renseignement de l'Etat luxembourgeois" (Srel).

Erst im vergangenen Februar begann die juristische Aufarbeitung der Bombenlegeraffäre. Zwei Ex-Polizisten der "Brigade Mobile", einer Spezialeinheit der luxemburgischen Gendarmerie, müssen sich seitdem vor der Kriminalkammer des Bezirksgerichts Luxemburg verantworten. Die Vorwürfe lauten unter anderem auf versuchten Mord, Körperverletzung und Brandstiftung.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die ehemaligen Gendarmen mit ihren Anschlägen zeigen wollten, dass die luxemburgischen Sicherheitskräfte zu schlecht ausgerüstet und organisiert gewesen waren. Die Verteidigung hat unter anderem die Ladung des luxemburgischen Premierministers Jean-Claude Juncker und von Mitgliedern der großherzoglichen Familie als Zeugen beantragt.

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