Hollandes abgehörte Äußerungen über Merkel

Paris · In den von Wikileaks veröffentlichten angeblichen NSA-Dokumenten sind auch wenig schmeichelhafte Kommentare von Frankreichs Staatschef François Hollande über Kanzlerin Angela Merkel zusammengefasst.

 Das Verhältnis des französischen Präsidenten Hollande und Kanzlerin Merkel galt anfangs als schwierig, inzwischen sind die beiden aber zu engen Verbündeten geworden. Foto: Martial Trezzini/Archiv

Das Verhältnis des französischen Präsidenten Hollande und Kanzlerin Merkel galt anfangs als schwierig, inzwischen sind die beiden aber zu engen Verbündeten geworden. Foto: Martial Trezzini/Archiv

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Der Sozialist soll sich demnach kurz nach seinem Amtsantritt im Mai 2012 über ein Treffen mit Merkel in Berlin geäußert haben. "Hollande beschwerte sich, dass nichts von Substanz erreicht wurde; es war nur Show", heißt es in der Notiz. "Hollande hatte den Eindruck, dass die Kanzlerin auf den Fiskalpakt und vor allem auf Griechenland fixiert ist, das sie nach seinen Angaben aufgegeben hat und gegenüber dem sie nicht nachgeben will."

Hollande habe sich deshalb sehr um Griechenland und das griechische Volk gesorgt, "das als Reaktion für eine extremistische Partei stimmen könnte". Nach diesem Treffen mit Merkel habe der französische Präsident SPD-Chef Sigmar Gabriel kontaktiert und nach Paris eingeladen.

Das Verhältnis von Merkel und Hollande galt anfangs als schwierig, inzwischen sind die beiden aber zu engen Verbündeten geworden. Das zeigte sich zuletzt beispielsweise beim Schulterschluss nach den Terroranschlägen in Paris und in der Verhandlungsnacht von Minsk mit Russland über ein Friedensabkommen für die Ukraine.

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