Nürburgring Hyundai eröffnet das "Motor Europe Technical Center"

NÜRBURGRING · In Zeiten von Skandalen und widriger politischer Rahmenbedingungen setzt die koreanische Hyundai Motor Group mit den Marken Hyundai und Kia ein Zeichen und eröffnete am Donnerstag im Gewerbepark am Nürburgring nach rekordverdächtigen 18 Monaten Bauzeit das "Hyundai Motor Europe Technical Center", kurz HMETC.

Mit weißen Handschuhen durchtrennen Seung Wook Yang (r.) und Landrat Jürgen Pföhler (2.v.r.) das Hyundai-Band.

Mit weißen Handschuhen durchtrennen Seung Wook Yang (r.) und Landrat Jürgen Pföhler (2.v.r.) das Hyundai-Band.

Foto: Martin Gausmann

Mit der Durchtrennung des Bandes in Firmen-Blau wurde der Grundstein für eine dauerhafte Präsenz im Kreis Ahrweiler gelegt. 6,6 Millionen Euro investierte das Unternehmen in das mit silbernen Platten verkleidete Gebäude und signalisiert damit auch, dass es keine Zweifel an der Zukunftsfähigkeit der Eifel-Rennstrecke hat.

Das Center mit 3600 Quadratmetern Nutzfläche gehört zum europäischen Forschungs- und Entwicklungszentrum der Hyundai Motor Group in Rüsselsheim. Auf der legendären Nordschleife werden die Fahrzeuge künftig auf ihre Serienreife geprüft und neue Pkw-Projekte entwickelt. Die Koreaner testen also da, wo bereits viele Autohersteller ihre Fahrzeuge auf Herz und Nieren prüfen.

Dem Mythos Nürburgring und seinem hohen Anspruch an Fahrer und Material sei Dank. Testfahrer sind in dem Fall erfahrene Piloten wie Dirk Schoysman, der in der Grünen Hölle schon 30 24-Stunden-Rennen bestritten hat. "Wir fahren den beschleunigten Dauertest, bei dem in wenigen Wochen 480 Runden, sprich 10.000 Kilometer, gefahren werden. Damit können wir eine Laufleistung simulieren, die 150.000 bis 180.000 Kilometern im Alltagsgebrauch entspricht", so ein Fahrer.

"Wir sind stolz darauf, unsere Fahrzeuge auf dieser legendären Strecke testen zu können", betonte HMETC-Präsident Seung Wook Yang. "Die Tests lassen unsere Fahrzeuge exakt auf die hohen Ansprüche europäischer Autofahrer abstimmen. Doch nicht nur das. Die Erkenntnisse fließen auch in die Arbeit unseres Forschungs- und Entwicklungszentrums in Korea ein."

Beim Rundgang zeigten sich auch Landrat Jürgen Pföhler, der Wirtschaftsförderer des Kreises, Tino Hackenbruch, sowie Adenaus Bürgermeister Hermann-Josef Romes beeindruckt. "Ein klares Zeichen, das der fünftgrößte Automobilhersteller der Welt hier setzt", freute sich Pföhler.

Mittelfristig sollen auch neue Arbeitsplätze für Ingenieure und Mechaniker aus der Region entstehen. Romes überreichte Yang das Logo des Gewerbepark-Zweckverbandes, während Hans-Joachim Retterath von der benachbarten Tankstelle ein ganz besonderes Geschenk hatte: das Poster des letzten Formel-1-Rennens auf der Nordschleife 1976, bei dem Niki Lauda verunglückte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort