Abfall am Wegesrand Illegaler Müll kostet den Kreis Ahrweiler jährlich bis zu 43 000 Euro

KREIS AHRWEILER · Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises Ahrweiler geht von 190 bis 230 Tonnen illegaler, am Wegesrand abgelegter Abfälle in den vergangenen drei Jahren aus. Dadurch sind dem Kreis Kosten von bis zu 43 000 Euro jährlich entstanden.

Jedes Jahr liegt mehr illegaler Müll an den Straßen und Autobahnen. Das hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) festgestellt. Allein an den Straßenrändern sammeln die Straßenwärter des LBM landesweit pro Jahr rund 5500 Tonnen Müll – das entspricht etwa 550 Müllwagenladungen. Kosten für den Steuerzahler in den vergangenen beiden Jahren: 1,8 Millionen Euro. Nur etwa halb so viel Müll, nämlich 2750 Tonnen, wird dagegen jährlich in die vorgesehenen Abfallbehälter an den Straßen geworfen. Wie sieht es mit dem illegalen Müll im Kreis Ahrweiler aus?

Dazu heißt es vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises (AWB): „Die Menge an illegalen Abfällen lag in den vergangenen drei Jahren zwischen 190 und 230 Tonnen. Das sind umgerechnet zwischen 1,5 und 1,8 Kilo pro Einwohner des Kreises.“ „Das sind Zahlen, die einen richtig ärgern“, sagte Landrat Jürgen Pföhler im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Die Kosten für die Entsorgung des illegalen Mülls lagen nach Angaben des AWB im Vergleichszeitraum zwischen 35 000 und 43 000 Euro pro Jahr. Auf jeden Einwohner umgerechnet sind das zwischen 27 und 33 Cent. Damit liegt der Kreis Ahrweiler im Zehnjahresvergleich gleichauf mit den rheinland-pfälzischen Nachbarkreisen.

Illegale Abfälle treffen folglich jeden Bürger. Denn, so der AWB: „Illegale Abfälle müssen von uns zulasten der Gebührenzahler entsorgt werden, während Land und Gemeinden verpflichtet sind, diesen Müll einzusammeln und dem Kreis an seinen Annahmestellen abzuliefern. Damit teilen sich Kreis und Gemeinden in etwa die Kosten für den Umweltfrevel.“

In der Statistik des AWB sind die Mengen des Landesbetriebes Mobilität ebenso enthalten wie die der Gemeinden oder die des Dreck-weg-Tages, der in den nächsten Wochen in vielen Kommunen des Kreises Ahrweiler durchgeführt wird.

Am Dreck-weg-Tag werden laut Statistik zwischen Remagen und dem Nürburgring jährlich zwischen 65 und 90 Tonnen Müll aus Land und Flur eingesammelt. Auffällig sind dabei nach Angaben des AWB vor allem große Mengen an Altreifen, Sperrmüll und Elektrogeräten, die von Umweltsündern einfach in die Landschaft geworfen wurden. Ein Umstand, der im von Sascha Hurtenbach geführten AWB auf massives Unverständnis stößt: „Schließlich bekommt auf Anforderung jeder Bürger im Kreis Ahrweiler seinen Sperrmüll und seine Elektrogeräte bequem an der Haustür kostenlos abgeholt.“

Im letzten Jahr 1800 ehrenamtliche Helfer

Einen Dreck-weg-Tag können Gemeinden, Vereine und Bürger bis zum 30. April nach eigener Terminplanung durchführen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb stellt den ehrenamtlichen Helfern kostenfrei Arbeitshandschuhe und Müllsäcke zur Verfügung. Die gesammelten Abfälle werden im Abfallwirtschaftszentrum „Auf dem Scheid“ in Niederzissen sowie im Umschlag- und Wertstoffzentrum in Leimbach kostenfrei angenommen. Bei Bedarf stellt der AWB auch Container bereit.

An der Aktion haben im vergangenen Jahr im Kreis Ahrweiler 1800 ehrenamtliche Helfer teilgenommen. Insgesamt wurden mehr als 85 Tonnen an illegal entsorgten Abfällen eingesammelt.

Jede Gruppe kann nach Angaben des AWB bei der Müllsammelaktion eigenverantwortlich vorgehen. Allerdings müssen die Vorgaben des Naturschutzes beachtet werden. Bei der Planung und Durchführung ist zu berücksichtigen, dass Rodungen und Rückschnitte von Gehölzen beim Dreck-weg-Tag nicht erlaubt sind. Außerdem sollte Abfall, der sich in dichten Hecken befindet, mit Rücksicht auf die anstehende Brutzeit der Vögel nach Möglichkeit vor dem 1. März gesammelt werden.

Anmeldungen und Fragen zum Dreck-weg-Tag nimmt Janina Hedrich beim AWB entgegen unter 0 26 41/97 52 58 und per E-Mail an Janina.Hedrich@awb-ahrweiler.de.

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