Karneval ganz einfach Erstklässler aus Rheinbach erklären Karneval

Rheinbach · Die Kinder der Katholischen Grundschule an der Tomburg sprachen mit dem GA über Karneval. Sie erklären was Karneval ist und wieso man sich verkleidet.

Kinder der Wormersdorfer Grundschule An der Tomburg erklären Karneval; hier Lehrerin Birgit Ewerhardt in ihrer Seehundklasse 1a

Kinder der Wormersdorfer Grundschule An der Tomburg erklären Karneval; hier Lehrerin Birgit Ewerhardt in ihrer Seehundklasse 1a

Foto: Axel Vogel

Es ist halb neun am Morgen in der Katholischen Grundschule an der Tomburg. Die Erstklässler der Seehunde-Klasse 1a sitzen brav auf ihren Plätzen in bunten Kostümen – und erklären, was es mit Karneval auf sich hat.

„Weil es Spaß macht“

Warum wird überhaupt Karneval gefeiert? „Weil es geil ist“, ruft eines der Kinder und fängt laut an zu lachen. „Weil es schön ist“, sagt etwas leiser die Leni. Für Karlo ist klar, Karneval wird gefeiert, „weil es eine Feier ist“. Und „weil es Spaß macht“, ergänzt Clara. Mit allem haben die Kinder recht – Karneval ist schön, macht Spaß und ist eine Feier. Eine Feier, die in die bevorstehende vierzigtägige Fastenzeit einführen soll. Weshalb noch mal richtig getrunken und gegessen wird.

Wieso wird sich aber zum Feiern verkleidet? Die Kinder verkleiden sich vor allem aus einem Grund: weil es Spaß macht. „An Karneval kann man alles sein, was man möchte“, sagt der kleine Leon. Sein Klassenkamerad Marten hat sich als Pinguin verkleidet. „Pinguine können gut tauchen und sich im Winter wärmen“, so begründet Marten seine Kostümwahl. Außerdem mag er den Kinderfilm „Die Schule der magischen Tiere“, indem ein Pinguin mitspielt. Wie Marten in die Rolle eines Pinguins aus seinem Lieblingsfilm schlüpfte, nehmen andere Menschen an Karneval ihre gewünschte Rolle ein.

Blutwurst und Tierkostüme sind Tradition

Was wird an Karneval traditionell gegessen? „Blutwurst“, ruft Paul und freut sich. Aus den anderen Ecken des Klassenzimmers dringt laut das Wort „Süßigkeiten“ hervor. Daraufhin folgt eine wilde Aufzählung an Knabbereien und zuckerhaltigen Getränken: Chips, Kamelle, Erdnussflips, Cola und Sprite. Es gebe daheim zu Karneval immer besonderes Essen. Die Eltern machen Bratwürste, Kartoffelbrei und Suppe. Als es um traditionelle Getränke ging, riefen die Kinder laut „Schnaps“ und „Bier“. Tatsächlich wird zur Karnevalszeit gerne gehaltvoll gekocht, um den Alkohol besser zu vertragen. Deftige Suppen oder Eintöpfe sind gerade in der kalten Jahreszeit sehr beliebt.

Welche Kostüme gibt es traditionell an Karneval? Auf die Frage folgte eine kurze Denkpause. Die mit dem Ruf „Tierkostüme“ von Leon beendet wurde. Die Kinder lachen. Ebenfalls genannt wurden Clown-Kostüme und bayrische Kostüme. „Funkenmariechen“, sagt Leni. Sie gehört zu den Funkenmariechen und tanzt an Karneval auf dem Rosenmontagszug in Rheinbach-Wormersdorf.

Mit der Familie Karneval feiern

Die anderen Kinder gehen ebenfalls zum Karnevalsumzug. Eines der Kinder wird mit seiner Familie beim Umzug in Rheinbach-Hilberath mitlaufen. Sie werden sich dafür extra als Weihnachtsbäume verkleiden. Felix hatte sich was ganz Besonderes für den Karnevalsumzug überlegt. „Ich wollte Süßigkeiten beim Umzug verkaufen, aber meine Mama hat es mir verboten“, erzählt er.

Auf Karnevalsumzügen werden immer bestimmte Wörter gerufen, welche sind das? „Kölle Alaaf“, rufen die Kinder laut durch das Klassenzimmer. Außerdem rufen sie „Kamelle“, damit ihnen Süßigkeiten zugeworfen werden. Was bedeutet aber „Alaaf“? „Los jetzt“, sagt Leni. Sie meint damit, dass „Alaaf“ die Umzüge dazu auffordern soll, sich zu bewegen. „Wir haben Spaß“ ist für Mara die Bedeutung von „Alaaf“. Die ausgeführte Handbewegung beim „Alaaf“-Rufen, erinnere die Kinder allerdings an Konfetti werfen, weshalb es für sie auch Konfetti bedeuten könnte. In Wirklichkeit kommt das Wort „Alaaf“ aus dem Kölschen „all af“ und bedeutet „über alles andere weg“. Deshalb bedeutet „Kölle alaaf“ so viel wie „Köln über alles“.

Jecken sind Menschen wie du und ich

Wenn wir schon bei den Begriffserklärungen sind – was sind dann eigentlich Jecken? „Menschen“, so alle Kinder. Jecken seien alle Menschen, die Karneval feiern. Jecken sind daher auch oft Clowns, wie die Kinder festgestellt haben.

Bei keinem Karneval dürfen der Karnevalsprinz und die Karnevalsprinzessin fehlen, aber was machen die eigentlich? „Kamellen schmeißen“, sind sich die Kinder einig. Paul muss wieder an die Blutwurst denken. Bei ihm esse das Prinzenpaar immer Blutwurst. Doch außer der Blutwurst würden auch der Karnevalsprinz und die -prinzessin ganz viele Süßigkeiten essen. Das Prinzenpaar hat aber noch weitere Verpflichtungen als nur zu essen. Sie bilden nämlich das Oberhaupt einer Region. Und präsentieren sich in traditioneller Kleidung bei den verschiedensten Terminen.

Zum Abschluss riefen alle Kinder wild herum, was für sie Karneval ist: Kamelle, Umzüge, Clowns, Süßigkeiten, Kostüme, Musik und Partys.

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