Kostümsitzung der Strücher KG in Thomasberg Sitzungskarneval nach gutem Brauch und bester Art

Thomasberg · Die Große Kostümsitzung der Strücher KG Thomasberg begeistert die Karnevalsfreunde. Anders als andere setzen die Jecken in Thomasberg auf Nostalgie.

Die Barhocker aus Unkel zeigten den Zuhörern eindrucksvoll, dass Brassband-Musik im Karneval eine stimmungsvolle Heimat findet.

Die Barhocker aus Unkel zeigten den Zuhörern eindrucksvoll, dass Brassband-Musik im Karneval eine stimmungsvolle Heimat findet.

Foto: Frank Homann

Kaum zwei Monate ist es her, da hat das Tambourcorps Siebengebirge aus Thomasberg sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Auf dem Platz vor dem Franz-Unterstell Saal waren die Musiker mit vielen weiteren Mitwirkenden zum Großen Zapfenstreich angetreten und damit die Register ihres Könnens weit aufgefächert.

Zur Großen Kostümsitzung der Strücher KG im Franz-Unterstell-Saal waren sie wieder dabei und schürten zum Auftakt musikalisch die gute Stimmung. „Nach soviel Jubiläumseinsatz sind wir warm gespielt“, sagte ein Musiker des traditionsreichen Vereins vor dem Auftritt.

Etwas anders verhielt es sich beim Zulauf für die Kostümsitzung. „Die Karnevalsvereine haben es derzeit schwer, so auch wir“, erklärte Willi Weyler, erster Vorsitzende der KG, vor Sitzungsbeginn ohne Umschweife. Der Blick in den Saal bestätigte: Der Raum hatte in vorangegangenen Session schon weit höhere Besucherzahlen gesehen. Diesmal reichten drei Tischreihen gut aus, um den Jecken ausreichend Platz zu bieten. Der Besucherschwund beträfe eben nicht nur die großen Vereine in den Städten. Auch im ländlichen Raum sei der Karneval im Umbruch.

Die Menschen blieben nach zweijähriger Pause gerne Zuhause und pflegten die gemütliche Sofakultur. „Viele denken: Es ginge ja auch ohne Karneval“, fasste Weyler den Zeitgeist des Sitzungskarnevals zusammen. „Doch unterkriegen lassen wollen wir uns nicht“, das stehe für Weyler und weitere Akteure der Strücher KG fest. Auch wenn der Karneval sich derzeit verändere nach dem Motto „Party statt Tradition“ oder „Büttenredner gegen Rockband“, wie in Analysen zum derzeitigen Karnevalsgeschehen zu lesen ist, wollen die Strücher gerade erst recht die Traditionen pflegen. „Wir setzen auf Nostalgiesitzungen und das wird auch wieder ankommen“, ist Weyler zuversichtlich.

„Der Karneval muss eben erst wieder laufen lernen“, sagte auch Stefan Hübenthal, Präsident der KG, zur Begrüßung der jecken Gesellschaft. Diese wiederum hatte richtig gute Laune mitgebracht und ging vom ersten Sitzungsmoment an richtig mit. Klatschen und Jubel tönte durch den Saal, als der Tambourscorps ein kraftvolles „Mer losse d`r dom in Kölle“ anstimmte. „Die, die hier sind, sind eben richtige Jecken“, freute sich Hübenthal.

Er begrüßte das „Schönste und Beste, was wir in Thomasberg haben“, die Kinderprinzessin Hannah I. (Wiehe). Bereits vor zwei Jahren proklamiert, konnte Hannah I., nun mehr schon als Jugendprinzessin, endlich den Sitzungskarneval in vollen Zügen genießen. Die junge Prinzessin wünschte allen Karnevalsfreunden eine „richtig supertolle Session“.

Dass die Strücher KG etwas von gutem und traditionsreichem Sitzungskarneval versteht, bestätigte sich im Programmverlauf deutlich. Ein bestens gelungene Mixtur aus mitreißender Musik, flotten Tanzdarbietungen, unterhaltsamen Sketchen und kecken Büttenreden machte die Sitzung zu einer richtig runden Sache. „So kann Sitzungskarneval weiterhin begeistern“, waren sich viele Jecken einig.

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