Zusammenhang mit den Großveranstaltungen Kein „Rock am Ring“ - deutlich weniger Straftaten

KREIS AHRWEILER · Adenauer Polizei registriert in 2015 knapp 800 Fälle weniger an Kriminalität als zu Zeiten des Open-Air-Konzertes und der Formel 1.

 In Nürburg ist die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014 von 756 auf 144 gesunken. FOTO: GEMEINDE NÜRBURG

In Nürburg ist die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014 von 756 auf 144 gesunken. FOTO: GEMEINDE NÜRBURG

Kein „Rock am Ring“, keine Formel 1. Das macht sich in der Kriminalstatistik der Adenauer Polizei für 2015 deutlich bemerkbar. Wurden 2014 im Dienstgebiet der Adenauer noch 2024 Straftaten registriert, waren es im vergangenen Jahr 1255. „Damit ging die Zahl der Straftaten um 769 zurück“, bilanziert Gerd Knechtges.

Der Erste Kriminalhauptkommissar führt den Rückgang auf den Wegfall der Großveranstaltungen am Ring zurück. So habe es im vergangenen Jahr rund 450 Diebstahlsfälle weniger gegeben, die Zahl der Betäubungsmitteldelikte sei um 330 gesunken. Knechtges: „Bei 'Rock am Ring' handelte es sich durchgängig um die mit Straftaten am meisten belastete Veranstaltung überhaupt.“

Deren Wegfall zeigte sich auch in den Fallzahlen für die umliegenden Orte. So sanken die Fallzahlen in Nürburg im vergangenen Jahr von 756 auf 144, in Kaltenborn von 47 auf 17, in Müllenbach von 61 auf 29 und in Welcherath von 29 auf zwei Fälle. Knechtges: „Es fehlen also sowohl im Großraum Nürburgring als auch in der Gesamtzahl der Straftaten rund 700 Fälle.“ Im Gegensatz blieb die Zahl in der Stadt Adenau mit 288 Fällen (zehn weniger als 2015) nahezu gleich.

2015 gab es 193 sogenannte Roheitsdelikte (185 im Vorjahre), davon 131 (137) einfache Körperverletzungen, 290 (275) einfache Diebstähle, 47 (60) Fälle von schwerem Diebstahl und 168 (196) Vermögensdelikte. Sachbeschädigungen gab es 186 (174).

In Verbindung mit dem „Tatort Internet“ wurden im vergangenen Jahr 50 (Vorjahr 58) Straftaten erfasst. Einen Anstieg gab es bei „Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ von 33 auf 39. Von den 33 Tatverdächtigen waren 26 Männer, sieben Frauen. In 24 Fällen ging es um Körperverletzung, in vier Fällen um Stalking. Insgesamt wurden von der Adenauer Polizei 565 Tatverdächtige (minus 402) ermittelt, 128 davon weiblich.

Unter den Tatverdächtigen waren sechs Kinder, 46 Jugendliche und 96 Heranwachsende. Bei den Jugendlichen und Heranwachsenden ging es im Kern um Körperverletzungen (126 Fälle), einfachen Diebstahl (87 Fälle), 46 Beleidigungen und 44 Sachbeschädigungen.

Knechtges: „Die Statistik für 2015 weist zudem insgesamt 76 (minus 33) nichtdeutsche Tatverdächtige aus. Zehn Straftaten wurden Asylbewerbern zugeschrieben, davon vier Körperverletzungen und drei Ladendiebstähle.“ Bei den insgesamt 647 bei der Polizeiinspektion Adenau angefallenen Straftaten, bei denen Sachschaden entstanden ist, summiert sich dieser auf 1,6 Millionen Euro.

Die Aufklärungsquote ist im vergangenen Jahr um 4,9 Prozent auf 48,8 Prozent gesunken, was Gerd Knechtges unter anderem so begründet: „Hier dürften sich insbesondere die gesunkenen Fallzahlen im Betäubungsmittelbereich auswirken, welche mit nahezu 100 Prozent mit bekannten Tätern anfallen.“

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