Ehemalige Synagoge Lieder zu Luft, Erde, Wasser und Feuer

AHRWEILER · Zum vierten Mal sind sie gekommen und haben wieder Duette im Gepäck gehabt. Bei bekannten, aber auch bei weniger bekannten Komponisten sind die Mezzosopranistinnen Dagmar Brass und Kornelia Reinke für ihr jüngstes Konzert in der ehemaligen Ahrweiler Synagoge fündig geworden.

 Die Mezzosopranistinnen Kornelia Reinke (von links) und Dagmar Brass sind Stammgäste in der ehemaligen Synagoge. FOTO: MARTIN GAUSMANN

Die Mezzosopranistinnen Kornelia Reinke (von links) und Dagmar Brass sind Stammgäste in der ehemaligen Synagoge. FOTO: MARTIN GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Als Gastsänger hatten die beiden Frauen zudem Guido Preuss und Simon Oelgemöller mitgebracht, die erstmals dort konzertierten und für Abwechslung bei der Besetzung der vorgetragenen Stücke sorgten. Christoph Schürmann begleitete die Sänger in bewährter Weise am Klavier. Überdies moderierte Fabian Hemmelmann, Mitglied der Kölner Vokalsolisten, nicht nur mit Humor und Eloquenz, er hatte das Programm auch mit den Ausführenden einstudiert.

Das Konzertmotto griff die vier Elemente "Luft, Erde, Wasser, Feuer" auf, unter dem auch Werke von Antonín Dvorak, Hugo Wolf und Franz Schubert zu hören waren. Kein Zweifel, dass es um das "feuchte Element" ging, als solistisch Dagmar Brass Heinrich Heines Verse von der "Loreley" in einer musikalischen Bearbeitung von Franz Liszt vortrug oder Simon Oelgemöller das "Rheinlegendchen" von Gustav Mahler. Im Duett widmeten sich Kornelia Reinke und Guido Preuß Goethes "Es rauschet das Wasser", vertont von Johannes Brahms. "Die Luft" gehörte ebenso wie "Der Seufzer", "Galgenberg", und "Empfehlung" zum "Kleinen Galgenliederzyklus" für zwei gleiche Stimmen und Klavier nach Gedichten von Christian Morgenstern.

Die Musikstücke stammen aus der Feder des 2006 verstorbenen Komponisten Franz Xaver Gardeweg. Der 1944 in Opladen geborene Bratschist, Pianist, Organist, Dirigent und Chorleiter war in Leverkusen, Burscheid und in Bonn tätig und schuf vor allem Kammermusik und Vokalkompositionen wie den ab 1985 entstandenen Galgenlieder-Zyklus, erfuhr das Publikum.

Zum Konzertauftakt hatten die Zuhörer Henry Purcells "Sound the Trumpet" in einer Interpretation von Brass und Reinke gelauscht, und in Purcells Liebesduett "My dearest, my fairest" verschmolzen der Mezzosopran von Brass und Oelgemöllers Bariton. Für ein gebührendes Konzertfinale sorgten schließlich alle vier Sänger mit den Quartetten "Berceuse", "Nature's way", "The side show" und "There is a lane" von Charles Ives.