Rauswurf aus dem Olympischen Dorf Manche mögen’s heiß
Kolumne · Echte Spiel(e)verderber, diese Spaßbremsen aus dem Olympischen Komitee Paraguays! Sie setzten die Schwimmerin Luana Alonso vor die Tür des Olympischen Dorfs, weil sie sich in Paris amüsierte und das auf Instagram postete.
Dabei wollte Luana Alonso doch nur spielen, nachdem sie direkt am ersten Tag der Spiele im Vorlauf auf 100 Metern Schmetterling erst viereinhalb Sekunden nach der Erstplatzierten angeschlagen hatte. Noch hinter Schwimmerinnen aus nicht ganz so großen Schwimmnationen wie Armenien, dem Senegal und Georgien.
Kurz entschlossen verkündete die Paraguayerin angesichts dieser Schmach ihren sportlichen Rücktritt, um künftig außerhalb des Beckens Gas zu geben. Was vermutlich keinem Funktionär der Welt aufgefallen wäre, wenn die 20-Jährige launige Szenen wie das Anstoßen mit einem sprudelnden Getränk vor dem Disney-Märchenschloss vor den Toren von Paris nicht auf ihrem Instagram-Account zur Schau gestellt hätte.
Olympia-Tattoo in der Leiste
Ebenso wie das Tattoo in Gestalt der Olympischen Ringe in ihrer Leiste. Spätestens blieb nicht unentdeckt, dass sie sich ihre Sonnenbräune eher im knappen Bikini als im sportlichen Badeanzug angeeignet hatte. All das trug der jungen Frau viele Zehntausende neue Follower in dem Sozialen Netzwerk ein. Aber eben auch einen Brief der Geschäftsführerin des nationalen Olympischen Komitees nebst Rauswurf aus dem olympischen Dorf.
Denn dort hatte Luana Alonso allnächtlich ihr blondes Haupt gebettet, um vom süßen Leben auszuruhen. Sie schaffe „eine unangemessene Atmosphäre im Team Paraguay“, ließ die missgünstige Funktionärin Spielraum für Interpretationen. Früher war auch bei den Spielen alles besser. Mehr den olympischen Werten verpflichtet. Dabei sein ist schließlich alles.
Anders als Eddie the Eagle
Und mancher Minderleister wurde fest ins Herz geschlossen wie weiland Skispringer Eddie the Eagle oder das Bobteam aus Jamaika. Wer weiß? Vielleicht gibt es dereinst auch über Alonso einen Film. Der heißt dann nicht „Cool Runnings“, sondern „Manche mögen‘s heiß“.