AKNZ lud ins Shelter-Dorf Mehr als nur ein Fest für Flüchtlinge

AHRWEILER · Bei Kaffee und Kuchen hatten die Nachbarn die Möglichkeit, sich aus erster Hand über die Asylbewerberunterkunft zu informieren und sich einen kleinen Eindruck zu verschaffen.

 Nachbarschaftsfest beim DRK

Nachbarschaftsfest beim DRK

Foto: DRK

Zu einem Informationsaustausch in Form eines kleinen Nachbarschaftsfestes luden die Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als Betreuungsorganisation der Aufnahmeeinerichtung für Asylbewerber (AfA) die unmittelbaren Anwohner der AfA ein.

Die Anwohner nutzten das Informationsangebot über die Einrichtungen in ihrer Nachbarschaft umfangreich. In kleinen Gesprächsgruppen beantworteten das AfA-Team und Mitarbeiter der AKNZ die Fragen der Gäste. „Der Aufbau der Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber erfolgte sofort im September 2015 nach einem Amtshilfeersuchen des Landes Rheinland-Pfalz“, erklärte Thomas Mitschke, Leiter der bundeseigenen AKNZ.

Die AfA Ahrweiler ist eine Einrichtung des Landes Rheinland-Pfalz auf dem Gelände einer Bundeseinrichtung. In wenigen Wochen entwickelte sich die Einrichtung von einem Provisorium hin zum heutigen Flüchtlingsdorf mit kleinen Betonhäusern, den sogenannten Sheltern.

Zum 1. November übernahm der DRK-Kreisverband Ahrweiler im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz die Betreuung der Asylbegehrenden. DRK-Kreisgeschäftsführer Frank Trömel betonte, dass es in der momentanen Flüchtlings-Diskussion ein gemeinsames Anliegen von AKNZ und DRK sei, die Anwohner zu informieren. „Außerhalb des schützenden Zauns gehören Sie zu den Ersten, zu denen die Asylsuchenden Kontakt bekommen“, so Trömel.

Als weitere Gesprächspartner standen Dr. Walid Cheikho, Leiter des DRK-Betreuungsteams, und seine Mitarbeiter zur Verfügung. Verwundert waren die Gäste, dass zur nachmittäglichen Kaffeerunde nur wenige Bewohner anwesend waren. Die Besucher erfuhren, dass derzeit der islamische Fastenmonat Ramadan sei. Muslime, die den Ramadan richtig zelebrieren, fasten nicht nur. Zum Ramadan gehört auch Besinnung und Meditation.

Um dafür die nötige Ruhe zu haben, waren die meisten Bewohner in ihren Zimmern. Die Bewohner, die nicht am Ramadan teilnehmen, hatten im Vorfeld das DRK-Betreuungsteam bei den Vorbereitungen unterstützt. Die Tische waren mit kunstvollen selbst gebastelten Papierblumen dekoriert. Wunsch der Bastelgruppe war, dass jeder Besucher als Andenken eine Blume mitnimmt.

Walid Cheikho führte die Gäste in einem kleinen Rundgang durch das Flüchtlingsdorf. Der Raum der Kinderbetreuung, der Verwaltungs- und Schulungsbereich, der Sanitätsraum und eine Wohneinheit der Betonshelter wurden vorgestellt.

Die Besucher erfuhren, dass das Flüchtlingsdorf maximal 300 Personen gleichzeitig beherbergen kann. Aktuell sind 77 Bewohner in Ahrweiler. Insgesamt 700 Asylsuchende aus 15 Nationen und acht Sprachregionen sind bisher in der AfA Ahrweiler betreut worden.

Die wirkliche Kommunikation zwischen dem Betreuungspersonal und Bewohnern ist relativ einfach möglich, da bisher immer DRK-Mitarbeiter vorhanden waren, die eine der acht Sprachen selbst sprechen.

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