Schulplanung in Bad Neuenahr-Ahrweiler Mehr Grundschüler in der Kreisstadt

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Für den 40 Jahre alten Schulbau in Bad Neuenahr geht es um Sanierung oder Abriss. Ausschüsse diskutieren den Schulentwicklungsplan für Bad Neuenahr-Ahrweiler.

 Blick auf die Bad Neuenahrer Grundschule, die ob steigender Schülerzahlen aus allen Nähten zu platzen droht.

Blick auf die Bad Neuenahrer Grundschule, die ob steigender Schülerzahlen aus allen Nähten zu platzen droht.

Foto: Martin Gausmann

Die drei Grundschulen der Kreisstadt – Ahrweiler, Bad Neuenahr und Heimersheim – sind unterschiedlich ausgelastet und werden das auch in Zukunft sein. Das geht aus dem Schulentwicklungsplan für Bad Neuenahr-Ahrweiler der Projektgruppe Bildung und Region in Bonn hervor.

Hatte Ahrweiler im Schuljahr 2010/2011 noch 306 Schüler, waren es im vergangenen Schuljahr 262. Prognostiziert für das Schuljahr 2021/2022 sind 278 Grundschulkinder. In Bad Neuenahr waren es vor sieben Jahren 294 Schüler, im vergangenen Schuljahr 282 und für 2021/2022 werden 358 Kinder erwartet. In Heimersheim gab es im Schuljahr 2010/2011 insgesamt 196 Schüler, im Vorjahr 159 und 2021/2022 sollen dort 236 Kinder die Grundschule besuchen.

Dieses Zahlenwerk nebst jeder Menge anderer Statistik rund um das Thema Schule ist am Donnerstag Beratungsgegenstand einer gemeinsamen öffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses mit dem Ausschuss für Generationen, Kultur und Soziales und dem Schulträgerausschuss. Die öffentliche Sitzung beginnt um 16.30 Uhr im großen Sitzungssaal.

Interessant sind dabei vor allem die Zahlen der Bad Neuenahrer Grundschule, denn für das mittlerweile 40 Jahre alte Schulgebäude geht es um Neubau oder Sanierung. Unterrichtet werden dort aktuell Kinder aus 50 verschiedenen Nationen. Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund betrug dort im abgelaufenen Schuljahr 54,3 Prozent, in Ahrweiler 13,4 Prozent und in Heimersheim 11,3 Prozent.

„Speziell in der Grundschule Bad Neuenahr zeichnet sich bereits im Schuljahr 2020/2021 die Fünfzügigkeit in einer Klassenstufe ab“, heißt es in der Sitzungsvorlage von Bürgermeister Guido Orthen. Auch die gesamtstädtische längerfristige Prognose für die Grundschulen bis zum Schuljahr 2029/2030 zeige die Beständigkeit der Schülerzahlen auf dem Niveau des Schuljahres 2020/2021. Orthen: „In der Differenzierung für die einzelnen Grundschulen zeigt sich ebenfalls, dass für die Grundschule Bad Neuenahr eine stabile Schülerzahl im Bereich der Viereinhalbzügigkeit zu erwarten ist.“ Damit werde die erste Einschätzung der Verwaltung untermauert, die bei den Überlegungen im Rahmen einer Sanierung respektive eines Neubaus der Grundschule in Bad Neuenahr von 18 Klassenräumen ausgegangen ist. Daher sollen die bereits vom Stadtrat im November beschlossenen Verfahrensschritte zügig fortgeführt werden.

Dabei geht es unter anderem um die Prüfung der Möglichkeit einer kombinierten Gebäudenutzung nach dem sogenannten Brasschaater Model – Schule und Wohnen – einschließlich dessen Fördermöglichkeiten. In einem ersten Ansatz sind im städtischen Haushalt 110 000 Euro für Planungskosten vorgesehen. Das gesamte Projekt soll nach Angaben von Stadtchef Orthen mit rund 5,89 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Die Entwicklung der Schülerzahlen bis zum Schuljahr 2021/2022 zeigt laut Orthen darüber hinaus auch, dass in der Grundschule Heimersheim, bezogen auf die Ausgangssituation des Schuljahres 2015/2016, mit einer erheblichen Steigerung der Schülerzahlen zu rechnen sei und die Schule ab dem Schuljahr 2020/2021 durchgängig dreizügig sein werde. Dies habe dann ebenfalls Auswirkungen auf die Raumsituation der Schule, in der ursprünglich Klassenräume für die Betreuung am Nachmittag genutzt werden. Mittelfristig sei dort nach einer adäquaten Lösung zu suchen. Lediglich in der Grundschule in Ahrweiler werde der Betrieb mit den derzeit zur Verfügung stehenden Räumen unverändert sichergestellt werden können.

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