Kommentar zum Aus von Mario Draghi Ende des Superhelden

Bonn · Den Messias gibt es in der Bibel. In den vergangenen 17 Monaten konnte man allerdings den Eindruck gewinnen, dass auch in Rom ein übermenschlicher Heilsbringer am Werke war. Italien und die EU sind nach dem Rücktritt von Mario Draghi wieder in der Realität angekommen, meint unser Italien-Korrespondent.

     Abschied: Mario Draghi am Donnerstag im Parlament.

Abschied: Mario Draghi am Donnerstag im Parlament.

Foto: dpa/Andrew Medichini

Die Hochachtung, mit der vor allem die etablierten Medien in der Republik vom ehemaligen Chef der Europäischen Zentralbank und Ministerpräsidenten Mario Draghi sprachen („Supermario“), war zuweilen verwunderlich. Man hatte sich offenbar schon zu sehr gewohnt an die Fehlbarkeit der politischen Klasse.