Meinung zum E-Roller-Verbot in Paris Hausgemacht
Meinung · Eigentlich sind E-Scooter eine feine Sache. Sie könnten ein wichtiges Element einer umweltfreundlichen Mobilität vor allem in Städten sein. Doch es gibt zahlreiche Probleme. Die Ursache liegt meißt bei den Anbietern der Roller, meint unser Autor.
Leicht verfügbar, einfach zu handhaben und gerade für kurze und mittlere Wege bestens geeignet, schließen E-Roller manche Lücke. Dennoch ist das Image dieser Roller oft schlecht. In Paris gab es eine deutliche Mehrheit gegen die Scooter. Würde man in deutschen Städten abstimmen lassen, oft sähe es ähnlich aus.
Viele der Probleme sind hausgemacht und haben ihre Ursache bei den Start-ups, die diese Fahrzeugflotten betreiben und an ihnen verdienen. Sie fluten ganze Städte mit den Gefährten, ohne sich in irgendeiner Weise um die Folgen zu kümmern. Das ist fatal, denn die Städte selbst sind in der Regel erst einmal mit Neuem völlig überfordert. Wer nur rechtlich prüft, was nicht geht, bekommt die Probleme nicht in den Griff.
Wer eine neue Infrastruktur einführt, muss sich Gedanken um die Folgen machen. Und er muss Verantwortung übernehmen. Das ist nicht geschehen. Stattdessen gab es nebelige PR-Versprechen. De facto stehen die Roller aber oft im Weg herum, werden in den Rhein geworfen, behindern Fußgänger, Rollstuhlfahrer, Sehbehinderte und fügen sich schwer in den bestehenden Verkehr ein. Nutzer haben oft keinen Schimmer von simpelsten Verkehrsregeln. Sichere Fahrer sind bei weitem nicht alle. Unfälle und Ärger sind die Folge, obwohl alle nur das Beste wollten.
Bei E-Scootern braucht es klare Regeln
Es ist eine verfehlte Verkehrspolitik, wenn Kommunen die Roller zulassen, ohne vorher ein paar Dinge zu regeln: Abstellflächen zum Beispiel oder Durchfahrtverbote, Schulung, verpflichtende Sicherheitsmaßnahmen. Kümmern müssen sich vor allem die Betreiber, die oft so tun, als ginge sie alles außer Geldzählen nichts mehr an. Die Städte müssen hier straffer vorgeben, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Wegräumen von Wracks zum Beispiel, oder das Freihalten von Wegen.
Es ist letztlich so wie mit allen Fortbewegungsmitteln: Sie sind nicht von vornherein störend, böse oder überflüssig. Es kommt drauf an, wie man sie nutzt. Es ist naiv zu erwarten, die Nutzer würden sich schon vernünftig verhalten. Es braucht daher klare Regeln, die man durchsetzen muss. Wer die Roller betreibt, ist verpflichtet, sich um sein System zu kümmern. Geschieht das nicht, läuft es wie in Paris. Mit ein wenig mehr Mühe ließen sich jedoch viele Probleme lösen. Dann sind die E-Scooter eine echte Bereicherung für unsere mobile Gesellschaft.