Unterm Strich: Die Lyrik und ihre politischen Helfer Holt die Verse aus der Nische!

Meinung · Dass Lyrik (wie jetzt geschehen) den Literaturnobelpreis bekommt, ist selten. Warum eigentlich? Den Deutschen zumindest sind Gedichte lieb und teuer – und ihren Politikern auch. Angela Merkel zum Beispiel mag die „Stufen“ von Hermann Hesse.

 „Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß“: Mit Werken wie „Herbsttag“ wurde Rainer Maria Rilke zum Lieblingsdichter des Polit-Raubeins Gerhard Schröder.

„Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß“: Mit Werken wie „Herbsttag“ wurde Rainer Maria Rilke zum Lieblingsdichter des Polit-Raubeins Gerhard Schröder.

Foto: picture alliance / dpa/Paul Zinken

Ganz ehrlich: Kannten Sie Louise Glück? Genauer: Haben Sie jemals vor dem 8. Oktober, dem Tag der Literaturnobelpreis-Bekanntgabe, ein Gedicht von ihr gelesen? Die 77-jährige Amerikanerin, geehrt für – so die Begründung des Nobelkomitees – „ihre unverkennbare poetische Stimme, die mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell macht“, ist hierzulande eine große Unbekannte.