Kommentar zum Audi-Prozess Kehrtwende auf der Zielgeraden

Meinung | München · Jetzt, auf der Zielgeraden des Prozesses, folgt die Kehrtwende. Man geht nicht zu weit, wenn man sagt, sie ist nicht von Reue und Einsicht geprägt, sondern schierem Kalkül.

  Der frühere Audi-Chef Rupert Stadler hat im Betrugsprozess um manipulierte Abgaswerte bei Dieselautos ein Geständnis angekündigt.

Der frühere Audi-Chef Rupert Stadler hat im Betrugsprozess um manipulierte Abgaswerte bei Dieselautos ein Geständnis angekündigt.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Nun gibt sich also auch Rupert Stadler geständig. Am 16. Mai wird der frühere Audi-Chef vor Gericht in München einräumen, seit 2016 von der Existenz einer Betrugssoftware in Dieselfahrzeugen von Audi gewusst, aber dennoch keinen Verkaufsstopp angeordnet zu haben. Das wird zwar ein Moment mit Ansage sein, aber dennoch auch ein bemerkenswerter. Denn über die vollen zweieinhalb Jahre des Strafprozesses und auch davor hat der heute 60-Jährige eisern behauptet, von nichts gewusst zu haben. Kriminelle Audi-Techniker hätten ihn hinters Licht geführt. Er sei völlig unschuldig.