Kommentar zum Exporteinbruch Abhängigkeit verringern

Deutschland kann sich noch glücklich schätzen, dass seine Exporte nicht noch stärker zurückgegangen sind. Es ist rihtig, die Krise, mir hohen Staatsausgaben zu bekämpfen.

 Die deutschen Exporte sind eingebrochen.

Die deutschen Exporte sind eingebrochen.

Foto: dpa/Christian Charisius

Wenn die gesamte Welt gleichzeitig ihre Produktion herunterfährt, die Grenzen schließt und Kontaktbeschränkungen verhängt, geht die Ausfuhr zwangsläufig dramatisch zurück.  Deutschland kann sich noch glücklich schätzen, dass es nicht noch stärker betroffen war. Die französischen Exporte schrumpften im Vorjahresvergleich um fast 50 Prozent, in Deutschland dagegen „nur“ um 31 Prozent.

Das kann aber nicht darüber hinwegtrösten, dass die Corona-Krise monströse Ausmaße annimmt, die Angst machen können. Die Erfahrung mit der Finanzkrise vor gut zehn Jahren, die Deutschland gut bewältigt hatte, lässt zwar hoffen. Doch diese Krise ist eben noch größer. Unsere Politiker müssen aufpassen, dass aus der Corona-Krise keine allumfassende, anhaltende Krise wird, die den Wohlstand und in der Folge sogar die Demokratien selbst gefährden könnte.

Die Krise mit riesigen Konjunkturpaketen zu bekämpfen, ist deshalb vernünftig. Für die deutsche Wirtschaft macht es zudem Sinn, sich noch mehr auch auf das eigene Land zu konzentrieren, statt die Abhängigkeit von ausländischen Märkten zu erhöhen. In den vergangenen zehn Jahren war das mit einem starken Beschäftigungsaufbau gut gelungen. Wenn die Unternehmen nun auch noch im Inland wieder mehr investieren würden, brächte das der Inlandsnachfrage mehr Schub – und die Abhängigkeit von externen Schocks könnte verringert werden.

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