Kommentar Abiturnoten - Komma null

Selbst Bestnoten erhalten keine guten Noten. Jedenfalls nicht im Land der Nörgler und Meckerer. Jedenfalls nicht, wenn die falsche Partei regiert. Es begab sich also in Nordrhein-Westfalen, dass es immer mehr glatte Einser-Abiture gab. 1,0! Ein Traum! Ein Ziel! Ein Ziel, das für immer mehr Abiturientinnen und Abiturienten Realität wird.

Durch Fleiß, durch Begabung, durch Zusatzprüfungen. Auch durch das Bestreben, im Lande bleiben zu können, wenn man Medizin studieren will, und nicht wegen schlechter Abi-Noten etwa nach Ungarn ausweichen zu müssen.

Die nordrhein-westfälische CDU findet daran jedoch keinen Gefallen. Sie lobt nicht etwa die Bestnoten der Schüler, was sie als Partei, die Leistung auf ihre Fahnen schreibt, doch eigentlich tun müsste. Sie nörgelt daran herum, spricht von Entwertung der Abiturprüfungen und von Aufhübschen von Statistiken.

Man stelle sich nur vor, Jürgen Rüttgers sei noch Ministerpräsident und seine Kultusministerin auch noch im Amt. Was wäre das ein Jubel gewesen! Und: Hat schon jemand gehört, dass man den bayerischen Abiturienten - und mit Abstrichen auch den baden-württembergischen - aus christdemokratischen Kreisen vorhält, sie entwerteten durch ihre Superleistungen in Serie das Abi? Hat man nicht.

Bleibt zu wünschen, dass sich die so ausgezeichneten Abiturienten trotz der oppositionellen Schelte ihrer Noten weiter freuen können, dass sie stolz darauf bleiben, etwas geleistet zu haben. Und nicht nur, wie die Landes-CDU, sich etwas (Peinliches) geleistet zu haben.

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