Kommentar zur jüngsten Gewalt im Kosovo Die Lunte am Pulverfass Balkan glimmt

Meinung | Berlin · In diesen Tagen glimmt wieder einmal eine Lunte am Pulverfass Balkan. Einen nächsten bewaffneten Konflikt oder gar Krieg auf dem eigenen Hinterhof kann sich Europa nicht leisten.

 Soldaten der von der Nato geführten Kosovo-Friedenstruppe Kfor und Kosovo-Polizisten bewachen ein kommunales Gebäude in der Stadt Zvecan im serbisch bevölkerten Norden des Kosovo.

Soldaten der von der Nato geführten Kosovo-Friedenstruppe Kfor und Kosovo-Polizisten bewachen ein kommunales Gebäude in der Stadt Zvecan im serbisch bevölkerten Norden des Kosovo.

Foto: dpa/Bojan Slavkovic

Ob der Balkan jemals zur Ruhe kommt? In diesen Tagen glimmt wieder einmal eine Lunte am Pulverfass Balkan. Im Kosovo schwelt seit Jahren ein von einer breiteren Öffentlichkeit weitgehend vergessener Konflikt, der vom Ukraine-Krieg völlig überlagert wird. Es brodelt eben immer noch, in dieser von Jahren des Bürgerkrieges und Krieges und tiefer Feindschaft zwischen den Ethnien aufgeladenen Region Europas. Auch die abgrundtiefe Abneigung zwischen Serbien und Kosovo ist geblieben. Ohne die Nato-geführte Kosovo-Schutztruppe Kfor, die seit 24 Jahren dort über einen äußerst fragilen Frieden wacht, wäre der Konflikt längst wieder aufgeflammt. Nationalismus gehört auf dem Balkan leider zum Alltag und bringt die Staaten nicht wirklich in eine gute Zukunft.