Kommentar zur NSU 2.0-Festnahme Am Anfang der Aufklärung

Meinung | Bonn · Über die Hintergründe zum Fahndungserfolg in Sachen NSU 2.0 wissen wir bislang wenig. Doch es sind die Radikalen auf der Rechten, die einen friedlichen Interessenausgleich in unserer Gesellschaft verstärkt bedrohen. Die Demokraten müssen sich gemeinsam wehren.

  Eine Demonstrantin bekundet ihre Solidarität für von rechter Gewalt Betroffene.

Eine Demonstrantin bekundet ihre Solidarität für von rechter Gewalt Betroffene.

Foto: dpa/Arne Dedert

Es gibt einen Verdächtigen und ein paar Hinweise über sein Vorgehen. Der Fahndungserfolg in Sachen NSU 2.0 ist zunächst eine gute Nachricht. Doch für eine klare Einordnung ist es noch zu früh. Über die Hintergründe wissen wir nämlich nur sehr wenig. Wann immer bei einem komplexen Tatgeschehen ein Einzeltäter präsentiert wird, ist Misstrauen angebracht. Das gilt besonders, wenn es um Rechtsextremismus und eine denkbare Spur in Richtung Sicherheitsbehörden geht. Die NSU-Morde und das Abtauchen der Terrorgruppe sind bis heute nicht abschließend aufgeklärt. Das liegt auch an der Verwicklung von Polizei und Verfassungsschutz in die gesamten Vorgänge.